Erstes Konsulat vom Mars

Kosmosgesellschaft bei Diplomatic Art

Der deutsche Konsul Rolf Maruhn erstand nach Bekanntgabe des Angebots von „Mars Sales“ 500 Quadratmeter in der Valles Marineris Region. Im Angebot stand noch Landverkauf in der Tharsis Montes Region und in der Syrtis Major Region.
Foto: Renée Renard

Temeswar - Eine Ausstellung über die zunehmende Kommerzialisierung im Weltall, den „abgelehnten Astronauten_001“, Verkauf von Grundstücken auf dem Mars und das erste Konsulat vom Mars in Temeswar/Timişoara. Von all diesen mehr oder weniger fiktiven Unterfangen handelt „The Utopian Consulate of Mars“ („Das Utopische Konsulat vom Mars“), die letzte Ausstellung des zweiten „Diplomatic Art“-Projektes in der Stadt an der Bega, die bis zum 10. Januar 2016 in der Pygmalion-Galerie im Haus der Künste des Temescher Kulturamtes zu sehen ist. Leiter und Gründer von „Diplomatic Art“ ist der Temeswarer Graphiker Ciprian Chirileanu.

„Diplomatic Art fußt auf der Idee, dass Künstler aus den Ländern, die in Temeswar konsularisch vertreten sind, ihre Kunst ausstellen und damit auch im Bereich ´Kultur und Kunst´ die Verbindung zu den hier vertretenen Ländern schaffen“, äußert sich der deutsche Konsul in Temeswar, Rolf Maruhn, bei der Ausstellungseröffnung dazu und erwähnt auch den Erfolg des ersten „Diplomatic Art“, an dem ebenfalls drei deutsche Künstler teilgenommen haben. „Dieses Jahr hat man sich überlegt, welche Konsulate es in der Zwischenkriegszeit da gab und hat aus den damals vertretenen Konsulaten Künstler eingeladen, ihre Werke auszustellen“, ergänzt Maruhn, der das jüngste und 19. in Temeswar, im Kulturamt des Kreises Temesch/Timiş, gegründete „virtuelle Konsulat vom Mars“ anführt, „natürlich eine weitere Premiere, die Temeswar vorzuweisen hat.“

Die zwei derzeit in der Pygmalion-Galerie ausstellenden Künstlerinnen sind Amy Alexander aus Australien und Christine Niehoff aus Deutschland. In der Serie „Rejected Astronaut_001“ von Amy Alexander geht es um ihre Ablehnung, Anfang dieses Jahres, als Teilnehmerin an einer Mission auf den Mars. „Die Kosmosgesellschaft hat mich eingeladen, über den emotionalen Schaden, als Astronaut abgelehnt zu werden, zu reflektieren“, so die Australierin zu ihren Arbeiten und über ihre verlorenen Träume von einem Leben auf dem Mars. Alexanders Serie erkundet, wie „die Ablehnung von etwas das Multiversum betrifft“.

Mit dem „neuen Mars-Konsulat“ erhofft sich die Australierin, doch noch auf dem Mars zu landen. Amy Alexander ist zugleich Ehrenmitglied der von Christine Niehoff 2014 gegründeten fiktiven Kosmosgesellschaft, deren „ehrenwertes Ziel es ist, Kunst und Raumfahrt zusammenzubringen“. Die erste Untersektion der Kosmosgesellschaft, die „sich allein an Profis, Künstler und Wissenschaftler richtet“, ist „Mars Sales“ (Verkauf von Grundstücken auf dem Mars) – ebenfalls in Temeswar eingeleitet. Laut Niehoff hat „Mars Sales“ einen ernsten Hintergrund: der Angriff, in der letzten Zeit, der großen Konzerne auf das international geltende Weltrecht, die nun Anrechte auf die Ressourcen im Weltraum erheben, wozu auch das Verkaufen von Land gehört, bisher etwas durch das Weltraumrecht Verbotenes.