Frau sein ist nicht leicht

Häufiger Fall: Diskriminierung am Arbeitsplatz

„Suche junge attraktive Frau bis 30 als Sekretärin/ Assistentin“. So eine Stellenanzeige in der Zeitung hat doch jeder schon mal gelesen. Dass es sich dabei um eine Diskriminierung Frauen gegenüber handelt, haben jedoch nur wenige erkannt. Bei der Arbeit, beim Sport oder einfach im Verkehr – Frauen werden oft als das schwache Geschlecht betrachtet. Sei es das Alter oder das Aussehen: Die meisten Stereotypen, die auf die körperliche- oder Kraftunterschieden zwischen Mann und Frau beruhen, führen immer zu Diskriminierungen in der Gesellschaft.

Die Wege, Frauen zu diskriminieren, sind unterschiedlich, ihnen wird jedoch öfters im Alltag beim Job begegnet, heißt es in einer Präsentation des Vereins zur Förderung der Frauen in Rumänien (APFR). Viele Frauen kennen ihre Rechte nicht. Dafür kommt der Verein den rumänischen Frauen entgegen. „Es gibt verschiedene Arten von Diskriminierung. Diese ist oft nicht unbedingt sehr offensichtlich, so dass viele Frauen meistens nicht einmal wissen, dass sie diskriminier werden“, sagt Adela Dinu, Geschäftsführerin von APFR in Temeswar/Timişoara. „Es gibt gewisse Vorgehensweisen, die eine Frau gegen ihre eigene Diskriminierung machen kann. Dafür sind wir da“, ergänzt Adela Dinu.  Der APFR hat vor Kurzem in Kurort Busiasch einen Kurs für Journalistinnen und Journalisten aus der Westregion organisiert.

Die Presseleute sollten dabei lernen, was Diskriminierung bedeutet und wie sie mit diesem Thema umzugehen haben. Bei dem Seminar mussten sie in verschiedene Rollen schlüpfen, um die Diskriminierung auf eigener Haut zu erleben.

Es gibt mehrere Faktoren, die darauf hin deuten, dass Frauen diskriminiert werden - APFR empfiehlt es den Frauen, vor allem beim Jobinterview darauf zu achten. „Frauen können gebeten werden, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, wobei sie den Arbeitgeber versichern, dass sie für eine gewisse Zeitspanne keine Kinder bekommen werden. Dabei verlangen manche Arbeitgeber bei der Anstellung sogar einen Schwangerschaftstest als Beweis. Eine Altersgrenze wird angesagt, das angenehme Aussehen wird betont oder andere Unterschiede nach Geschlecht – diese sind klare Diskriminierungsfälle“, betont der Temeswarer Psychologe Vasile Moldovan. „Doch nicht nur diese sind Hindernisse im Leben einer Frau.

Wenn sie doch in einer Leitungsposition ankommt, dann kann es zu Entgeltungsunterschieden zwischen Mann und Frau kommen“, fügt der Psychologe hinzu. Anfang des Jahres ist das Ergebnis einer europaweiten Studie veröffentlicht worden: Frauen in Leitungsfunktionen verdienen in Europa durchschnittlich um 22 Prozent weniger als Männer in der selben Funktion. Dies ist ein klarer Fall von Diskriminierung. Die meisten Unterschiede bei der Entlohnung wurde in Deutschland verzeichnet.

Dort verdienen die Frauen in der höchsten Position in einem Unternehmen um genau 22 Prozent weniger als die Männer in der selben Position. In Betracht wurde nicht nur das Hauptgehalt, sondern auch die Bonusgehälter gezogen. Bei den Hauptgehältern ist der Unterschied zwischen Männer und Frauen gar nicht so bemerkenswert. Jedoch werden Frauen auf Dauer im Vergleich zu Männern weniger geldlich belohnt. In Rumänien wir der Unterschied bei der Entlohnung unter den Geschlechtern bei 14 Prozent geschätzt. Gründe für diese Unterschiede gibt es viele.