Für drei Tage Literaturhauptstadt

26.-29. April 2013: zum 18. Mal „Deutsche Literaturtage in Reschitza“

Zur Eröffnung der 18. Ausgabe der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ gibt es, neben dem üblichen Programm, zwei Ausstellungen. Ilse Hehn (Ulm) zeigt die Fotoausstellung „Koinzidenz“, außerdem gibt es unter dem Titel „Hans Dama – zwischen Ländern und Literaturen“ eine Dokumentation über den aus Großsanktnikolaus stammenden und in Wien lebenden pensionierten Hochschullehrer, den aktiven Schriftsteller und Übersetzer. Die Moderation der „Festlichen Eröffnung in Deutsch und Rumänisch“ besorgt E. J. Ţigla.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung stellt Dr.Olivia Spiridon (Bukarest) ihre 2012 erschienene Prosaanthologie „Deutsche Erzähler aus Rumänien nach 1945“ vor, Joachim Wittstock referiert zum Thema "Als wären es Geschichten, die das Leben schrieb", Dr. Annemarie Podlipny-Hehn hält einen Festvortrag über "Hans Kehrer (28. 02. 1913 – 18.12. 2009) zum 100. Geburtstag", Dr.Hans Dama spricht zur Problematik „Adam Müller-Guttenbrunn und die Rumänen“ und Edith Guip-Cobilanschi würdigt „Josef Puvak (*13.07.1913) zum 100. Geburtstag“.

Die gesamte Eröffnungsveranstaltung findet im Museum des Banater Montangebiets statt.

Samstag ab 9,30 Uhr wird die Veranstaltung in der deutschen „Alexander-Tietz“-Bibliothek fortgesetzt. Edith Guip-Cobilanschi referiert als Erste über „Die Wiener `Kronen Zeitung`, auch in Temeswar zwischen 1890-1944 gelesen, und danach aus Hörensagen“. Joachim Wittstock stellt Dagmar Dusils Buch „Wie die Jahre verletzen“ (Johannis Reeg-Verlag, Bamberg 2012) vor, worauf die Autorin daraus eine Lesung bestreitet. Im Weiteren präsentiert Dr.Hans Dama die Erinnerungen des Lugoscher Zahnarztes und Schriftstellers Laurian Lodoabă „Über drei Grenzen“ (Pollischansky-Verlag, Wien) und der Autor liest anschließend daraus vor. Abgeschlossen wird der Vormittag mit den Referat von Simion Dănilă (Belinţ) über seine Erstübersetzung des Gesamtwerks von Friedrich Nietzsche: „Nietzsche und die rumänische Kultur. Nietzsches vollständige Werke in Rumänisch“.

Nachmittags geht es am selben Veranstaltungsort weiter mit einem Vortrag der Werschetzerin Dr. Aleksandra Gojkov-Rakic über „Karl Zeh, der Gründer und Leiter des Werschetzer Stadttheaters, als Verbindungsglied zwischen Wien und Banat“. Danach liest der in Budapest lebende Nelu Brădean-Ebinger aus seinem geschichtlichen Roman „Love Story in Budapest“ und Dr. Annemarie Podlipny-Hehn stellt den 2012 erschienenen 20. Sammelband des Temeswarer deutschen Literaturzirkels „Die Stafette“ vor. Henrike Brădiceanu-Persem, eine der Autorinnen, liest daraufhin neue Texte. Den Abschluss des Samstagnachmittags bildet die Autorengruppe aus Marburg an der Drau in Slowenien, deren 11. Sammelband des Kulturvereins Deutschsprachiger Frauen „Brücken“ durch die Vereinsgründerin und –vorsitzende Veronika Haring vorgestellt wird.

Es lesen Cvetka Vidmar, Marjan Pugartnik und Ales Tacer.

Sonntag vormittag geht die Veranstaltung um 11 Uhr in der „Alexander-Tietz“-Bibliothek weiter mit der Vorstellung des Ilse-Hehn-Buches „Irrlichter. Kopfpolizei Securitate“ (Gerhard Hess-Verlag, Ulm, 2013) und mit „Es gibt Dinge, die muss man einfach tun. Der Widerstand des jungen Radu Filipescu“ (Herder-Verlag, Freiburg i.Br., 1995), das die Autorin, Herma Köpernik-Kennel (Berlin) vorstellt, die daraus liest. Den Abschluss des Sonntagvormittags bilden die Lesungen von Nora Iuga (Gedichte) und Balthasar Waitz (Prosa).

Ein Novum der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ ist deren faktische Verlängerung bis Montag. Die Berliner Autorin Herma Köpernik-Kennel bestreitet ab 10 Uhr zwei Lesungen aus ihrem Kinderbuch „Komm zurück, Dinodil“ (Hora-Verlag, Hermannstadt, 2010) vor den Schülern der deutschsprachigen Abteilung des „Diaconovici-Tietz“-Lyzeums.