Gemeinde fordert mehr Fairness...

...und ist gegen eine Monopolstellung eines Unternehmers am Muntele Mic

Der Temeswarer Unternehmer, Extremsportler und Bergliebhaber Romeo Dunca hat die Fertigstellungsarbeiten des neuen Skigebiets im Țarcu-Muntele Mic - Massiv gestoppt und will erst (eventuell) weitermachen, wenn ein Gericht entscheidet, wer im Streit zwischen ihm und der Gemeinde Turnu Ruieni, der das Gelände gehört, Recht hat, er, der darauf besteht, dass der zum Baubeginn abgeschlossene Vertrag über die Nutzung des Areals unangefochten bestehen bleibt, oder der Gemeinderat und der Bürgermeister von Turnu Ruieni, Mihai Mărălescu, die den Vertrag neu aushandeln wollen – ansonsten sie ihm nicht jenes entscheidende Dokument auszuhändigen gewillt sind, dass Dunca braucht, um seine Seiltransportanlagen von ISCIR genehmigen zu lassen. Dunca hat bisher über die Medien heftig für seine Ansicht geworben. Turnu Ruieni und dessen Bürgermeister kamen grottenschlecht weg. Jetzt hat Bürgermeister Mihai Mărălescu zu einem gleichwertigen Schlag ausgeholt.

Zur Erinnerung: Er sei „auf ordinärste Weise“ erpresst worden, schrieb Dunca auf Facebook über den Bürgermeister Mihai Mărălescu, und er habe es in diesem Teil des Banater Berglands nur „mit Dieben und Profiteuren“ zu tun, mit „ein paar Erpressern“, wettert Dunca. „Und dumm sind sie auch noch, wenn sie glauben, dass sie mit solcherlei ordinärer Erpressung mich zu irgendeinem Kompromiss zwingen können“, fügt Dunca hinzu.

Mihai Mărălescu, der Bürgermeister, erklärte nun postwendend, dass in diesem ganzen Skandal Dunca der Dieb sei, der sich den gesamten Muntele Mic auf nicht ganz stubenreinem Weg untern Nagel reißen will. Der halte die Vertreter der Lokalverwaltung einfach für Trottel, indem er ihnen Vertragsklauseln unterjubeln will, durch die er sehr große Grundstücke sich fast gratis aneignen würde. Und der andere Investoren zwingen möchte, keinerlei Objekte in der Nähe von Duncas Investition zu errichten, quasi ihm das Alleinbesitzrecht am Muntele Mic zu sichern.

„Der hat 2013 mit meinem Vorgänger einen Vertrag unterzeichnet“, sagt Mihai Mărălescu, „aufgrund dessen er eine sehr geringe Pachtsumme ans Rathaus zu zahlen hätte – was er bisher trotzdem nicht getan hat, auch wenn es sich um wenig Geld handelt. Wir sind nicht gegen einen Vertrag, ganz im Gegenteil, wir wollen aber erst mal, dass er den bestehenden Vertrag einhält. Und nicht mit Forderungen nach einer Additionalakte auftritt, durch welche er nun ein großes Grundstück für 0,15 Cent pro Quadratmeter haben will. Bisher hatte er, durch den alten Vertrag, von uns die Grundstücke unter zwei von den Pfeilern seiner Seiltransportanlage und unter der Talstation. Mit der Additionalakte will er nun die Grundstücke unter weiteren zehn Stützpfeilern und unter der Bergstation – Grundstücke, die wir nach unserem Prozess mit der Gemeinde Zăvoi zugesprochen bekamen. Wir sind bereit, mit ihm einen anderen Vertrag abzuschließen über die Nutzung oder den Verkauf dieser Grundstücke, aber zum von uns geforderten Preis, unter unseren Bedingungen. Wir sind schließlich die Besitzer. Das ist einfach ein neuer Vertrag mit einem neuen Grundbesitzer. Heutzutage würde natürlich jedermann um 0,15 Eurocent per Quadratmeter sich ein Grundstück am Muntele Mic kaufen...“

Mihai Mărălescu behauptet, Dunca wolle alles so einfädeln, dass er praktisch den ganzen Muntele Mic nur für sich hat. „Wir haben Dunca vorgeschlagen, ihm 50 Hektar am Muntele Mic zu verkaufen – und das reicht für sein Skiprojekt mit sechs Skipisten plus Nebeneinrichtungen – mit der Bedingung, sommers die Weidetätigkeit der Nutztiere der Gemeindebewohner darauf zu dulden. Finanziell sähe es dann so aus: Dunca tritt der Gemeinde 15 Prozent seines Nettogewinns ab, doch nicht weniger als 10.000 Euro pro Saison. Die 15 Prozent hatte er früher in seinen Verhandlungen mit Zăvoi akzeptiert, jetzt bietet er ihnen auf ihrem verbliebenen Teil 17 Prozent an. Aber wir sind strikt gegen eine Monopolstellung Duncas am Muntele Mic. Zudem fordert er von unserer Gemeinde, Personal zu stellen zur Bewachung seiner Investitionen und auch in eine Überwachungsanlage zu investieren. Das Geld dafür und für die Bezahlung des Wachpersonals sollen wir aufbringen. Nur: woher das Geld? Interessiert ihn nicht! Außerdem dürfen wir, in seiner Konzeption, niemand sonst Baugenehmigungen erteilen und dürfen uns auch mit niemand sonst assoziieren. Dunca über alles.“

Inzwischen ist Dunca mit dem Konservieren seiner Anlage fertig, hat die Kabel wieder auf die Kabelrollen aufgewickelt und alles freistehende und eventuellem Rosten Ausgesetzte eingefettet. Von seinem Standpunkt kann der Prozess vor Gericht beginnen, verkündet er auf Facebook.