Hochkarätige Namen und aufwendige Inszenierungen

Deutsches Staatstheater Temeswar beendet Spielzeit und zieht Bilanz

Das Banater Schwabendorf wird in der jüngsten Produktion von Helmut Stürmer auf die Bühne gebracht. Foto: DSTT

Mit einer Herta Müller-Dramatisierung ging die 59. Spielzeit am Deutschen Staatstheater Temeswar zu Ende. Mit Niky Wolcz im Regiestuhl und Helmut Stürmer am Zeichenbrett waren erneut hochkarätige Namen in einer DSTT-Produktion involviert. Es stellte den perfekten Abschluss einer Spielzeit dar, die sich eben dadurch auszeichnete: Ranghohe Künstler des rumänischen Gegenwartstheaters brachten große, aufwendige Stücke auf die deutsche Bühne. Nicht selten fiel der Name der preisgekrönten Bühnenbildnerin Velica Panduru, die an „Der Hässliche“ und „GESCHLaECHTER – Die Furien und der große Krieg“ gearbeitet hat. Nicht selten fiel der Name Florin Fieroiu, Vlaicu Golcea oder Dragoş Buhagiar.

Nachdem der Choreograf, der Sounddesigner und der Bühnenbildner zusammen an den Großaufführungen „Shaking Shakespeare“ und „Die Moutainbiker“ in anderen Spielzeiten mitwirkten, brachte das DSTT das kreative Triumvirat wieder zusammen für Theodor-Cristian Popescus Inszenierung von Marius von Mayenburgs „Der Hässliche“. Weiterer Höhepunkt war die erste Inszenierung des erfolgreichen Spielleiters Radu Afrim am deutschen Staatstheater. Für „Das Mädchen im Goldfischglas“ von Morris Panych wurde erneut Buhagiar für das Bühnenbild beauftragt. Auch ein neues Kinderstück feierte Premiere. Simona Vintilă brachte das bekannte Grimm-Märchen „Hänsel und Gretel“ auf die Bühne. Insgesamt zählte die Spielzeit 2011/2012 vier neue Premieren und eine Vorpremiere. Hinzu kommen 13 Wiederaufnahmen. Fast 11.000 Zuschauer besuchten die 114 Aufführungen. Das Ensemble des deutschen Staatstheaters wurde auch erweitert.

Das deutsche Staatstheater nahm an diversen Theaterfestivals teil. Mit „Der Unsichtbare“ beteiligte sich das DSTT am EUROUNDERGROUND-Festival Arad, mit der Inszenierung „Erste Liebe“ am Landeskolloquium der Theater in Minderheitensprachen in Gheorgheni und mit „Die Moutainbiker“ am Nationalen Theaterfestival Bukarest. Zudem ging das Theater auf Tournee durch Städte wie Bistritz/Bistriţa, Schäßburg/Sighişoara, Großwardein/Oradea und Diemrich/Deva.

Im Frühjahr war das DSTT erneut Gastgeber des Internationalen Deutschsprachigen Jugendtheaterfestivals. Der lange NiL-Theatertag wurde zum zweiten Mal veranstaltet.

Die Spielzeit 2012/ 2013 beginnt am 25. September 2012 mit der Vorstellung „Shaking Shakespeare“. Am 29. September findet die Premiere zur Müller-Dramatisierung „Niederungen“ statt.