Kooperation im Bildungswesen

Achter Banater Lehrertag fand erneut in Temeswar statt

Lehrer und Schüler kamen zusammen, um sich über alternative Unterrichtsmethoden auszutauschen Foto: Der Verfasser

Es ging um Zusammenarbeit beim achten internationalen Banater Lehrertag, zu dem die deutschsprachige Nikolaus Lenau Schule aus Temeswar/Timişoara seit 2005 jährlich einlädt. LehrerInnen aus dem Banat, Kreischland sowie Nordsiebenbürgen trafen sich am Samstag, um sich über Unterrichtsmethodik auszutauschen. In fünf Gruppen befassten sich die Teilnehmer mit dem Rollenspiel als Methode des kooperativen Lernens sowie mit den Aspekten fächerübergreifender Kooperation anhand verschiedener DFU-DaM-Projekte. Desweiteren ging es in den Workshops um Kooperatives Lernen mit den neuen DSD-Sternchenthemen, es ging um die Kooperation zwischen Grundschule und Kindergarten sowie über den fächerübergreifenden Aspekt der Zusammenarbeit im Bildungswesen. Referenten waren Anni Bobu, Regine Muszilek, Simona Lobon], Astrid Otiman und Thilo Herberholz.

Besonders groß waren die Referentengruppen der Werkstätten „Kooperation Grundschule-Kindergarten“ und „Kooperation Fächerübergreifung, das Spiel.“ Beide Workshops wurden von sieben bzw. acht Referentinnen geleitet.

Nach einer feierlichen Eröffnung im Adam-Müller-Guttenbrunn-Saal am Samstag Vormittag wurde bis um 15 Uhr in den Workshops gearbeitet. An Nachmittag um 16 Uhr stellten dann die jeweiligen Gruppen die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. In allen Fällen entstanden Plakate.

Interessant war die Werkstatt von dem DSD-Lehrer Thilo Herberholz. Seine Gruppe bestand nicht ausschließlich aus Lehrern, sondern es nahmen auch Schüler aus der zwölften Klasse teil. Sie sollten sich mit den neuen Sternchenthemen für das Deutsche Sprachdiplom befassen. Jedes Jahr würden Schüler bei der Sprachprüfung durchfallen, weil sie mit bestimmten Themen, die sich besonders auf den deutschen Alltag beziehen, nichts anfangen können. Oft werden Situationen vorgestellt, die die Schüler so aus dem eigenen Land nicht kennen. Dadurch tauchen auch Begriffe auf, die für einen rumänischen Jugendlichen nichtssagend sind. Thilo Herberholz nennt als Beispiel den Begriff „Backpacking“. Das aus dem Englischen eingebürgerte Wort stünde vor Wanderurlaub mit Rucksack – eine beliebte Beschäftigung deutscher Jugendlicher, die bei Gleichaltrigen aus Rumänien jedoch Fragen aufwirft.

In Herberholz Werkstatt entstanden mehrere Plakate, die im Adam-Müller-Guttenbrunn-Saal aufgehängt wurden. Jede Gruppe hatte einen Sprecher oder Sprecherin nominiert, die dann den anderen Teilnehmern der Lehrertagung, erklären mussten, worum es sich bei den Plakaten handelt.

Spannend waren auch die Ergebnisse der Werkstattgruppe „Aspekte fächerübergreifender Kooperation anhand verschiedener DFU-DaM-Projekte“. Ausgehend von der „Woche Anders“ wurden alternative Unterrichtsmethoden vorgestellt: Schüler können ihre eigene Stadt erkunden und gleichzeitig Mathe oder Geschichte lernen, indem sie erworbenes Wissen aus der Schule, während der Stadtbesichtigung anwenden, um verschiedene Aufgaben zu lösen.