Neue Kulturprojekte für Nitzkydorf

II. Auflage des Symposiums "Das Kulturerbe der Banater Schwaben"

Erster Schritt zu einem Nitzkydorfer Freilichtmuseum: Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel an einem der 28 historischen Gassenbrunnen der Gemeinde.
Foto: privat

Was die I. Auflage des in  Nitzkydorf 2016 veranstalteten Symposium "Das Kulturerbe der Banater Schwaben" als interessantes Zukunftsvorhaben angedeutet hatte, scheint mit der II. Auflage sicher den Weg zu einer Traditionsveranstaltung im Geburtsort der Nobelpreisträgerin Herta Müller gefunden zu haben. Die Veranstalter, Lehrer Tiberiu Buhnă-Dariciuc, Gemeinde und Gemeindeschule, die HOG Nitzkydorf, haben diesmal das vielfältige banatschwäbische Kulturerbe am Beispiel Nitzkydorf in fünf Bereichen durch Vorträge, Referate und Debatten von Historikern, Forschern, Schriftstellern, Publizisten und Lehrern zum Großteil zweisprachig (rumänisch und deutsch) beleuchtet.

Vorgestellt wurde ein Band zum Thema Nitzkydorfer Mundart von Franz Kräuter (1907, Budapest). Der aus Nitzkydorf stammende Autor und BZ-Redakteur Balthasar Waitz präsentierte seinen heutigen Landsleuten wie auch etlichen ehemaligen Nitzkydorfern zweisprachig seinen letzten Prosaband "Menschen und andere Träume". Simion Dănilă stellte den schönen Band "Ein Wort, ein Bild" mit zwei Hatzfeldern, Peter Jung und Stefan Jäger, vor. Sehr gut kam beim Publikum ein von Cosmin Tanasă realisierter Dokumentarfilm über die Gemeinde an. Die Nitzkydorfer HOG-Vorsitzende, Hella Gerber, präsentierte die Ausgabe 3 des Nitzkydorfer Heimatblatts.

Dr. Gerber kündigte aber auch drei neue Kulturprojekte an: die Anbringung von Tafeln mit deutschen Straßennamen, die Reparatur der Kirchenorgel und die Förderung und Ausstattung der Schülertanzgruppe. Zu Aspekten des Glaubens und der reichen deutschen Musiktraditionen  referierten Claudiu Călin und Dușan Baiski (Temeswar) sowie Musiklehrer Constantin Tufan-Stan (Lugosch). Mit neuen schwäbischen Tänzen überraschte die Schülertanzgruppe mit ihrer rührigen Leiterin M. Dragoș.

Zu einem überraschenden aber zukunftsweisenden Schlussmoment gestaltete sich die Enthüllung einer Gedenktafel an dem sanierten Gassenbrunnen vor der Gymnasialschule durch Bürgermeister Dănuț Drăghici und Dr. Hella Gerber.