„Nightlosers“- eine Erfolgsstory

Die Blues-Band mit dem Publikumsriecher

Ende September gab es große Freude im Reschitzaer LION-Club: Die „Nightlosers“ spielten für die Mitglieder auf und heizten die Klubatmosphäre mit ihrem schwungvollen Sound auf. Es war auch hier so, wie es seit 17 Jahren bei all ihren Konzerten geschieht: Musik von Qualität, starker Beifall und Zu- wie Bis-Rufe aus dem Publikum.

Es ist kaum etwas Alltägliches nach der Wende: Eine kleine, sogenannte Außenseiter-Band schaffte es auf Anhieb zum Erfolg auf dem harten Pflaster der einheimischen Unterhaltungsmusikszene und spielte sich auch noch in die Herzen des Publikums. Das der glückliche Fall der 1994 von dem aus Temeswar/Timişoara gebürtigen Allroundkünstler Hanno Höfer- Musiker, Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler- in Klausenburg gegründeten Blues-Band „Nightlosers“. In ihrer ersten Besetzung waren es ausnahmweise Klausenburger, plus der Banater Höfer, der damals für ein Jahr von der Uni Berlin an die Uni Klausenburg wechselte. Es war nicht nur eine einmalige, künstlerische Zusammenwürfelung von Virtuosen, Berufs- und Amateurmusikern sondern auch ein glückliches Zusammenfinden von fünf Ethnien. Hier die Gründungsmitglieder, in Klammer die Nachfolger: Hanno Höfer -Gitarre, Harmonika, Washboard, Gesang und Band-Leader, „El“ Lako Jimi-Gitarre, Geige, Viola, Geza Grunzo-Keyboards, Tavi „Barila“ Andreescu- Bass (Lucian Pop) und Sorin „Gaga“ Câmpean- Schlagzeug (Ovidiu Condrea, Lucian Cioargă, Claudiu Purcăriu). Neue Band-Mitglieder kamen hinzu, aus den verschiedensten Gründen. So wanderte Sorin Câmpean nach Kanada aus. Am schwierigsten war die Rolle des Drummers in der Band: Zeitweise trommelte Ovidiu Condrea, dann Lucian Cioargă, als Letzter und Jüngster im Bunde ist nun Claudiu Purcăriu, ein gebürtiger Temeswarer (Sein Vater war schon Schlagzeuger im Orchester der Temeswarer Philharmoniker) mit dabei, der mit seinen stürmischen Solo-Einlagen die Zuhörerschaft fasziniert.

1997 erschien ihre erste CD „Plum Brandy Blues“, die sofort großen Erfolg einspielte. Da wurden auf originelle Art bekannte Titeln wie „Shame,shame,shame“, „Hoochie Coochie Man“, „Pretty Things“, von Country-Blues, Boogie-Woogie, Rhythm & Blues bis Rumba und Rock mit Elementen der rumänischen und ungarischen Volksmusik (Hora, Csardaş, joc de doi , sârbă) angereichert, die einen faszinierenden Sound ergaben.

2004 brachte die Band ihre zweite CD „rhythm&bulz“ heraus, mit interessanten Bearbeitungen bekannter Titel wie „One Last Try“, „Little Red Rooster“ „My Babe“ aber auch von bekannten Oldies der rumänischen Unterhaltungsmusik wie „Nu mai plânge baby“ (E. Roman) oder „Dragostea-i ca o râie“ (I. Fernic). Die CD erlebte wegen großer Nachfrage auch eine zweite Auflage.

Beifall und gute Kritiken gab es für die „Nightlosers“ nicht nur in vielen einheimischen Konzertsälen, Klubs und Gaststätten, sondern auch bei mehreren Auslandstourneen: Es begann 1998 mit ihrer Teilnahme am Smithsonian-Festival von Washington, dem größten Musikfestival der Völker. Es folgten Konzerte in Portugal, Norwegen, Ungarn, Israel usw. The blues goes on!