Radfahren in Temeswar

Internationales „Cycle Chic“-Konzept übernommen

Die Temeswarer Fotografen posten täglich neue Bilder auf die Facebook-Seite von "Timişoara Cycle Chic". Foto: Timisoara Cycle Chic

Wenn der Frühling kommt, wird die Welt auch wieder bunter und zahlreiche Fahrradfahrer befahren die Straßen von Temeswar/Timişoara. Dass sie sich dabei auch elegant und schick kleiden – dafür haben sie einen neuen Grund: Temeswar Cycle Chic. Die internationale Radler-Gemeinschaft fördert das urbane Alltagsradeln in einer eleganten und legeren Art. Temeswar wurde im März in den internationalen Cycle-Chic-Kreislauf aufgenommen. Die westrumänische Stadt ist somit die zweite Stadt Rumäniens nach der Hauptstadt Bukarest, die offiziell Teil dieser Gemeinschaft ist. Dabei machen die Temeswarer Fotografen Schnappschüsse von schicken Radlern auf der Straße und posten sie dann auf der Facebookseite der Temeswarer Gemeinschaft, http://www.facebook.com/cyclechictimisoara.

Seit mehreren Jahren fahren die Radfaherr aus den Großstädten der Welt etwas schicker durch die Straßen. Die Initiative wurde 2006 in Kopenhagen gestartet. Mittlerweile erweiterte sich das Konzept des dänischen Fotografen Mikael Colville–Andersen europaweit. Nun wurde auch Temeswar in dieser Gemeinschaft aufgenommen. Bei dem Konzept geht es darum, das Fahrrad als elegantes Accessoire und umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu benutzen. Es geht um das schöne Radfahren insgesamt: ein Fahrrad, schöne, aber eben auch lockere Kleidung, praktische und schicke Accessoires. Ein junger leidenschaftlicher Radler ergriff die Intitiative, das Konzept auch in Temeswar umzusetzen. So beginn er im vergangenen Sommer, lange Spaziergänge durch die Stadt zu machen und verließ nie seine Wohnung, ohne eine Fotokamera dabei zu haben. So fotografierte er die ausgefallensten und vor allem schicksten Radler der Stadt und stellte die Fotos ins Internet. Andere Fahrradfahrer, die sich nicht so sehr trauten, durch die Stadt zu fahren, sollten dabei ermutigt werden, das Fahrrad als Verkehrsmittel und Accessoire zu benutzen. Die Temeswar-Cycle-Chic-Facebookseite wurde schnell beliebt und zählt mittlerweile 1150 Freunde auf der Sozialplattform. Seit Anfang des Jahres wird der Temeswarer Alex Valentin Pokus von zwei anderen leidenschaftlichen Radlern und Fotografen unterstützt: Simona Bora und Catalin Ceauca.

Um Teil der Gemeinschaft zu werden, muss man die strengen Hinweise einhalten und den Beweis machen, dass die Stadt tatsächlich „schick“ radelt. Auf dem Blog Copenhagen Cycle Chic steht ganz klar der Coolness-Faktor des Fahrrads im Vordergrund. Hier geht es nicht um Männer in engen Leggins und mit Schutzhelmen, die durch die Stadt eilen. Auf der Seite sollen normale Leute auf normalen Bikes ins Rampenlicht gebracht werden. „Dass die Leute sich selbst auf unserer Seite sehen, machte bis jetzt niemandem etwas aus. Alles sind froh, Teil dieser Gemeinschaft zu sein“, sagt Alex Pokus. Durch die Vielfalt der Schnappschüsse wird das Ganze auch nie wirklich langweilig, sondern zieht mehr und mehr Fans auf die Seite.

Cycle Chic bedeutet aber auch schöne Radwege in einer Stadt, in der es sich gut Rad fahren lässt. Dafür muss sich die Temeswarer Stadtverwaltung aber noch etwas Mühe geben.