Schanowitza-Monographie auf Rumänisch

Geographie, Geschichte und Kultur des Dorfes

Die Schanowitzaer Monographie

Die Verbundenheit mit dem Heimatdorf ist den Worten von Nelu Ioan Roșca, Autor des im Temeswarer Eurostampa-Verlag erschienen Bandes „Șanovița – contribuții monografice“ („Schanowitza – Beiträge zu einer Monographie“), schon von Anfang an abzulesen. Er setzt dem sonst mit Zahlen, Daten, Fakten und Namen bespickten Buch ein Gedicht voraus, das er dem Heimatdorf widmet und das er auch treuherzig betitelt: „Satul meu, Șanovița“ („Mein Dorf, Schanowitza“).

Eine Monographie stellt einen Erinnerungs-, einen Rückgewinnungs- und einen Konstruktionsprozess dar: die Erinnerung an die alten Zeiten, die Rückgewinnung und Zusammenraffung der Informationen und Daten aber auch (je nach Autor) der lokalen Mythen und Legenden, die sonst vielleicht lose oder verlorengegangen wären und die Konstruktion einer Identität, worin sich Alt und Neu verbinden.

Nach einem Kapitel, in dem die auch sonst in Enzyklopädien vorhandenen Informationen über die Geographie des Dorfes vorkommen, dreht sich ein weiteres Kapitel um die Geschichte, wobei auf die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1359, damals in lateinischer Sprache verfasst, hingewiesen wird, wo die Ortschaft als Sasanfolva erscheint, aber auch auf die verschiedenen Siegel der Ortschaft und deren Symbole: An den Siegeln ist zum Beispiel die Präsenz des erloschenen Vulkans von Schanowitza abzulesen, der mit seinen 211 Metern heute leicht zu übersehen ist, aber für die Bewohner und vor allem für die älteren Bewohner von Bedeutung ist. Auf der Karte des Grafen von Mercy ist die Ortschaft als Șușanovăț eingetragen. Zur Abrundung widmet der Autor auch den Ortschaften Hisiaș und Paniova und der Gemeinde Ghizela/Giseladorf, zu der Schanowitza sowie die anderen Ortschaften gehören, einige Seiten.

Immer wieder ist auch die Interkulturalität der Ortschaft und der Region spürbar, so etwa in der Liste mit den Bürgermeistern von Ghizela/Giseladorf, deren Namen fast ausschließlich deutsch sind oder in der Liste mit den Gefallenen im Ersten oder Zweiten Weltkrieg, in dem Wörterregister am Ende des Buches (eine interessante Option des Verfassers, der auch einen stolzen Titel vorschlägt: „Schanowitzaer Glossar: Wörter, die nie aus dem Dorf verschwinden werden“), wo es ersichtlich wird, dass die rumänische Sprache im Banat auch Einflüsse aus dem Deutschen trägt wie etwa „lila“ und „braun“ oder „drod“ (Draht) und „farbă“ (Farbe), oder in der Darstellung der Kirchen, orthodoxe, griechisch-katholische (in Hisiaș) und römisch-katholische (letztere in Gisela).

Das Buch geht über die Trockenheit einer Monographie, die sich nur an die Daten hält, hinaus, und enthält auch etwa Interviews, Erinnerungen alter Schanowitzwaer. Die Bibliographie, auf die sich die Monographie stützt, reicht von Zeitschriftenartikeln bis zu Geschichtsbüchern wie etwa von Ioan Hațegan. Für die Schanowitzaer ist das Buch, das Nelu Ioan Roșca vorschlägt, eine gute Zusammenfassung von Informationen, die mit ihrer unmittelbaren Realität zu tun haben.