Temeswar verbessern

Mit wenig Investitionen einen positiven Effekt erlangen

Text: Ștefana Ciortea-Neamțiu, Fotos: Zoltán Pázmány

Mit der Sauberkeit geht auch die Zufriedenheit der Bürger einher. Sicherlich muss man ausreichend Mülltonnen zur Verfügung stellen, sicherlich muss der Bürger lernen, wie man Müll sortiert und das ist noch ein langer Weg, der aber schließlich und endlich auch in Rumänien gegangen werden muss. Sicherlich aber muss der Müll auch täglich abgeholt werden.

Man kann sich vorstellen, einmal Großputz in der Stadt zu machen und dann Strafen für die Schmutzfinken zu verteilen. Der Lernprozess fängt eben für viele damit an. Dabei muss es nicht unbedingt horrende Summen sein, sondern eher zahlbare; die Strafen sollen dann aber auch verteilt werden. Den illegalen Müllabladungen wurde mehrmals der Kampf angesagt, leider tauchen sie immer wieder auf. Sie sind nicht nur optisch ein Dorn im Auge, sondern auch mögliche Infektionsherde.

Ein zweites Thema wäre, dass man von den neu durchgeführten Arbeiten, mehr Qualität verlangt. Stellen, wo erst vor nicht langer Zeit gearbeitet wurde, sind manchmal viel zu schnell erneuerungsbedürftig.

Unfertige Arbeiten sind halbe Arbeiten. Hier fehlt nur noch ein bisschen, damit alles neu ist.

Manchmal liegt es nicht am Pfuschen. Aber es reicht eben nicht, dass man eben einmal alles neu macht, sondern man muss den guten Zustand auch erhalten. Hier ist die rostbraune Farbe den eisenhaltigen Quellen zu „verdanken“. Aber man kann trotzdem die Farbe erneuern und die Spaliere neu streichen.

Es kostet nur ein bisschen Zeit und sicher nicht viel Geld, die alte, abgeblätterte Farbe zu erneuern.

Nicht zuletzt kann man die Arbeiten so programmieren, dass man nicht Neu-Gemachtes wieder aufreißen und flicken muss; so könnte man auch sparen.

Temeswarer können sich zu den zufriedenen Bürgern Rumäniens zählen, denn sie leben in einer schönen Stadt. Aber das Stadtbild könnte mit nicht allzu großem Einsatz oder schweren Finanzen noch verbessert werden. Manches hängt dabei von der Stadtverwaltung ab, manches von den autonomen Dienstleistungsanbietern oder von den Firmen, die verschiedene Arbeiten durchführen, und einiges auch von den Bürgern.

Sicherlich sind Großinvestitionen wünschenswert und der Effekt ist groß, denn man sieht dann auch gleich eine große Änderung. Andererseits führen auch kleinere Arbeiten zu einem verbesserten Stadtbild. Und zu einer größeren Zufriedenheit und auch Freude der Bewohner wie auch der Besucher.

Das erste große Thema wäre Sauberkeit, ein Problem, das man vielerorts in Rumänien hat, sicherlich nicht nur (und auch nicht am schlimmsten) in Temeswar, aber das trotzdem dann erst richtig ins Auge sticht, wenn man aus dem Westen anreist und Vergleiche zieht. Aber für eine saubere Stadt muss man nicht groß investieren (nicht so groß wie in andere Projekte) und trotzdem einen großen Einfluss auf das Stadtbild ausüben.