Zwiespältige Nachrichten für Temeswarer Patienten

Bega-Geburtsklinik nun mit EU-Standard/ Herzklinik auf Herz und Nieren geprüft

Die Bega-Geburtsklinik in Temeswar Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – Aus den Temeswarer Krankenhäusern gibt es derzeit gute aber auch besorgniserregende Nachrichten: Als gute Nachricht für die Pazienten der Begastadt zu werten ist erstens die über die Fertigstellung der Sanierung und Modernisierungsarbeiten in der Temeswarer Bega-Geburtsklinik. Hier wurden mit beträchtlichem Aufwand zwei der drei Krankensalons der für die Klinik vitalen Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie von Grund auf saniert. Die Neuausstattungen brachten diese Abteilung nun der medizinischen Behandlung mit EU-Standard näher. Die Krankenzimmer erhielten neue Fenster, Türen und Fußböden sowie moderne sanitäre Anlagen. Nach dem schwerwiegenden Unfall des Vorjahrs in der hauptstädtischen Giuleşti-Klinik, wurde in der Temeswarer Geburtsklinik für mehr Sicherheit auch die gesamte Strominstallation erneuert und jedes Krankenbett, mit je drei Betten, mit einer Sauerstoffflasche ausgerüstet. In Kürze soll auch die Klima-Apparatur installiert werden.

Die Kosten der Sanierung, zirka 100.000 Lei, wurden aus Zuwendungen vom Temescher Kreisrat, aus Eigenmitteln und privaten Sponsorengeldern gedeckt. Diese Abteilung der Geburtsklinik befand sich bekanntlich jahrelang in deplorablem Zustand und konnte sich lange Zeit nur mit den dürftigen Eigenmitteln, oft gar aus der Tasche der hier tätigen Ärzte, und den Geldern von großzügigen privaten Spendern über Wasser bzw. funktionsfähig halten.

Neuigkeiten, eigentlich die erwarteten Nachrichten, gibt es aus dem Temeswarer Institut für Herzkrankheiten: Auf Anordnung von Gesundheitsminister Eugen Nicol²escu wurde der langjährige und bisher geschätzte Manager Ranko Szuhanek seines Amtes enthoben. Nach einer Kontrolle durch eine Kommission vom Gesundheitsministerium sollen in diesem Krankenhaus etliche Unregelmäßigkeiten entdeckt worden sein. Als Interimsdirektor wurde Prof. Dr. Sorin Pescariu eingesetzt. Im März l.J. hatte der hier tätige Arzt, Prof. Dr. Marian Gaspar, öffentlich wegen fehlenden Mitteln für chirurgische Eingriffe auf die unhaltbare Situation in diesem Krankenhaus aufmerksam gemacht und mit seinen Hiobsbotschaften scheinbar in der Chefetage des Ministerium arg angeeckt.

Eine halbe Neuigkeit, die jedoch baldigst in den Temeswarer Spitäler wie landesweit nicht geringfügige Wirkungen im Gesundheitssektor zeigen könnte, befindet sich derzeit noch im Entwurfsstadium: Gemäß eines neuen Gesetzesentwurfs des Gesundheitsministeriums, zurzeit in Arbeit im Parlament, werden Patienten, die von einem bestimmten Arzt behandelt werden möchten, für deren Dienstleistungen bis zu 1500 Lei direkt in die Krankenhauskasse zu überweisen haben. Ein Fachteam des Gesundheitsministerium erarbeitet bekanntlich derzeit ein umfassendes Projekt betreffend die künftige Entlohnung für Ärzte und das gesamte Personal der rumänischen Krankenhäuser.