Balkanweiter Milchskandal weitet sich auf Rumänien aus

80 Tonnen mit Aflatoxin belastete Milch entsorgt

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Der Skandal um mit dem Pilzgift Aflatoxin belastete Milch hat nach Serbien, Kroatien, Slowenien und Bosnien nun auch Rumänien erfasst: Wie das Agrarministerium am Montag mitteilte, sind in der Rohmilch dreier heimischer Molkereien sowie in der Haltbarmilch zweier Milchverarbeiter erhöhte Aflatoxin-Werte nachgewiesen worden.

Dies hätten letzte Woche durchgeführte Proben ergeben – 80 Tonnen Milch seien entsprechend entsorgt worden, so Achim Irimescu, Staatssekretär im Agrarressort. Irimescu zufolge könnte ein Teil der gesundheitsschädlichen Milch es bis in die Regale etlicher Retailer geschafft haben.

Aflatoxine sind krebserregende Stoffwechselprodukte einiger Schimmelpilzarten; in tierische Produkte wie Milch gelangen sie über schimmelpilzhaltiges Futtermittel. Für Kritik in der Öffentlichkeit sorgte indes die Ankündigung der Nationalen Sanitär-Veterinär Behörde, den Namen der betroffenen Molkereien und Milchverarbeiter nicht bekannt zu geben – angeblich, um die heimische Milchbranche schützen.

Die Medien rechnen allerdings damit, dass die Geheimniskrämerei der Behörden genau das Gegenteil bewirken wird: Da die verunsicherten Konsumenten nicht wüssten, welche Milchmarken sie kurzfristig meiden sollen, sei davon auszugehen, dass sie von rumänischer Milch insgesamt absehen und stattdessen auf Importware zurückgreifen werden.