BNR-Chefökonom besorgt über Riesendefizit

Lazea: Steuerausnahmen abschaffen!

Bukarest (ADZ) - Rumänien riskiert laut Valentin Lazea reif für ein IWF-Hilfspaket zu werden, wenn das Haushaltsdefizit nicht unter Kontrolle gebracht wird. In einem von vielen Medien übernommenen Artikel schreibt der Chefökonom der Zentralbank, dass es EU-weit möglicherweise eine Premiere wäre, wenn in einem Land, das sich zur Verringerung des Defizits engagiert hat, der Minusbetrag sogar noch steigt. Das Defizit könnte Ende des Jahres auf mehr als sechs Prozent des BIP klettern, wenn nicht mit Maßnahmen dagegen gesteuert wird – das wären mehr als die 5,7 Prozent von 2022 und über dem Ziel von 4,4 Prozent. Man könne sich leicht vorstellen, wie erstaunt Brüssel und die Märkte auf eine solche Fehlleistung reagieren werden. 

Lazea findet, dass in den letzten vier Monaten des laufenden Jahres ein Konsolidierungspaket von aufs Jahr hochgerechnet zwei Prozent des BIP nötig ist, um das Defizit um 0,68 Prozent auf unter 5,7 Prozent zu drücken. Man müsse den vielen Ausnahmen im Steuerrecht einen Riegel vorschieben: statt eines echten Einheitssteuersatzes habe Rumänien mittlerweile ein regressives Steuersystem, in dem Hochverdiener verhältnismäßig weniger in die Staatskasse einzahlen, erklärt der Chefökonom der BNR.