Boloș: Ohne Steuerpläne wieder am IWF-Tropf

Finanzminister beschwört Krise von 2010 herauf

Bukarest (ADZ) – Eine düstere Perspektive hat Finanzminister Marcel Boloș bei jüngsten Medienauftritten skizziert: Die Defizitkalkulationen der Europäischen Kommission deuten auf alarmierende Höhen hin, sagte er im TV-Sender Digi 24. Treffe dies zu, würde die Kommission sämtliche Mittel für Rumänien aussetzen, also Kohäsionsfonds und Wiederaufbau- und Resilienzplan (PNRR). Das wäre dramatisch, räumte Boloș ein. Die Uhr ticke, deshalb seien die von der Regierung geplanten Maßnahmen für Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen erforderlich, fügte er hinzu. Ohne diese Maßnahmen würde das Haushaltsdefizit 6,87 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen. Rumänien würde in eine Lage kommen, die der von 2010 gleicht  – damals mussten kurzfristig massive Ausgaben- und Lohnkürzungen bei gleichzeitiger Anhebung des Mehrwertsteuersatzes getroffen werden. Wie damals könnte dann ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds notwendig werden.    

Sollte er für seine Sparpläne nicht unterstützt werden, stellte Finanzminister Bolo{ sogar seinen Rücktritt in Aussicht: Man dürfe mit den Finanzen nicht spielen, sagte er im Interview mit Digi 24.