Dacian Cioloș ist neuer Chef der Reformpartei USR

Partei firmiert in „USR“ um, Kürzel „PLUS“ gestrichen

Bukarest (ADZ) – Der frühere Premierminister und gegenwärtige Chef der liberalen Renew Europe-Fraktion im EU-Parlament, Dacian Cioloș, ist neuer Vorsitzender der Reformpartei USR. In der Stichwahl kam Cioloș auf 50,9 Prozent der abgegebenen Stimmen, Dan Barna unterlag knapp mit 49,1 Prozent. Abgestimmt hatten insgesamt 86,26 Prozent der USR-Mitglieder.

Der neue Parteichef bedankte sich zunächst bei allen Parteimitgliedern für das in ihn gesetzte Vertrauen und die rege Beteiligung an der virtuellen Abstimmung. Cioloș teilte mit, dass das Superwahljahr 2024 für die Reformpartei ab sofort zur Priorität werde, da man vor allem die Präsidentenwahl gewinnen wolle. Zudem kündigte der 52-Jährige an, das Amt des Chefs der Renew Europe-Fraktion im EU-Parlament noch diese Woche niederlegen zu wollen, um sich den Geschicken der USR eingehend widmen zu können. In puncto Regierungskrise stellte Cioloș klar, dass die Position der USR unverändert bleibt – eine Neuauflage der bürgerlichen Koalition könne es nur unter einem anderen Premier geben; solange Florin Cîțu Regierungschef sei, ziehe die USR die Opposition vor.

Der abgewählte USR-Chef Dan Barna erwies sich als fairer Verlierer: Er sei sich der Enttäuschung seiner Anhänger wohl bewusst, doch müsse die Partei ab Montag „solidarisch sein, Rückgrat zeigen und sich weiter dezidiert für Reformen einsetzen“; er wünsche Dacian Cioloș viel Erfolg und sichere diesem seine volle Unterstützung zu, sagte Barna.

Auf dem Parteitag vom Wochenende wurde sodann zum einen der neue Parteichef formal bestätigt und zum anderen die erweiterte Parteiführung gewählt – wobei sich diesmal das Barna-Lager durchsetzen konnte. Auf dem Konvent wurde zudem die Umfirmierung der Partei in „USR“, ohne das Kürzel „PLUS“, beschlossen.