DIICOT-Staatsanwälte nehmen 17-jährigen Dschihad-Anhänger fest

Jugendlicher aus Craiova wollte IS-Kämpfer werden

Der 17-jährige Luigi B. ist am Dienstagnachmittag von Staatsanwälten der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) verhört und anschließend in Gewahrsam genommen worden.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Staatsanwälte der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) haben am Dienstag in Craiova einen Minderjährigen festgenommen, der im dringenden Verdacht der Terrorpropaganda steht.

Der vor zwei Jahren zum Islam konvertierte und anschließend radikalisierte 17-jährige Rumäne Luigi B. soll als bekennender Sympathisant der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) unter dem angenommenen Namen Omar al-Faruq in diversen Internetforen, sozialen Netzwerken und auch in seiner Heimatstadt für den IS geworben haben – u. a. mit Videos, die Enthauptungen oder den Feuertod von Geiseln zeigen.

Zudem verherrlichte „Omar“ laut DIICOT in zahlreichen Textbeiträgen terroristische Anschläge, Märtyrertum und die islamistischen Gotteskrieger, an deren Seite er nach Erreichen der Volljährigkeit nicht nur in den „Heiligen Krieg“ ziehen, sondern für die er sogar den „Märtyrertod sterben“ wollte – falls gewünscht, auch in Staaten Europas, wie der Schüler den IS auf einer Dschihadisten-Webseite wissen ließ. In letzter Zeit hatte der 17-Jährige im Netz nach Handgranaten, Kalaschnikows, einer ballistischen Schutzweste sowie Anleitungen zum Bau eines Sprengsatzes gesucht.

Die DIICOT, die vom Inlandsnachrichtendienst SRI infolge der zunehmenden Radikalisierung des schon seit längerem unter Beobachtung stehenden Schülers eingeschaltet wurde, durchsuchte nach dessen Festnahme seinen Wohnsitz, wo sie weiteres IS-Propagandamaterial und Dschihadisten-Kleidung fand. Wer den Jugendlichen radikalisiert hat, ist zurzeit noch unklar – in Frage kämen zum einen ein zeitweilig in Craiova wohnhafter Syrer, der ihn zum Islam bekehrt hatte, und zum anderen eine ebenfalls konvertierte und gegenwärtig in Griechenland lebende Rumänin, die „Omar“ inzwischen als „Schwester“ bezeichnet. Der Junge entstammt einer zerrissenen Familie, erzogen wurde er in den letzten Jahren hauptsächlich von seinen Großeltern, von denen er sich nach seiner Konvertierung allerdings zunehmend abwendete.

Der 17-Jährige sollte am Mittwoch als erstes einer gerichtspsychiatrischen Untersuchung zur Klärung seiner Schuld- und Zurechnungsfähigkeit unterzogen werden.