EU-Studie zu Roma: Armutsbekämpfung kommt kaum voran

Wien (dpa/ADZ) - Europäische Länder mit großen Roma-Bevölkerungsgruppen machen kaum Fortschritte bei der Gleichstellung dieser Minderheit. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Grundrechteagentur (FRA) der Europäischen Union am Dienstag in Wien veröffentlichte. In zehn untersuchten östlichen und südlichen Staaten sind demnach 80 Prozent der Roma armutsgefährdet (Daten für 2021), gleich viel wie in einer Umfrage von 2016. In der Gesamtbevölkerung der EU sind derzeit 17 Prozent dem Risiko von Armut ausgesetzt. In Rumänien sind 78 Prozent der Roma armutsgefährdet (+8% gegenüber 2016), in der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil bei 23 Prozent. 

Roma sind die größte ethnische Minderheit in Europa, mit einer geschätzten Bevölkerungszahl von zehn bis zwölf Millionen. Die FRA befragte für ihre Studie voriges Jahr fast 8500 von ihnen und erhob Daten zu rund 20.000 Menschen in Griechenland, Italien, Kroatien, Nordmazedonien, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, der Tschechischen Republik und Ungarn.