Familienministerin Firea stürzt über Horror-Heime-Affäre

Premier forcierte Rücktritt der einflussreichen PSD-Politikerin

Gabriela Firea Pandele | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Knapp zwei Wochen nach den Standortdurchsuchungen der Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT infolge der Enthüllungen der Medien sowie der Nichtregierungsorganisation Zentrum für juristische Ressourcen über die Horror-Seniorenheime bei Voluntari hat Familienministerin Gabriela Firea Pandele nun endlich die Konsequenzen gezogen – die PSD-Politikerin trat am Wochenende nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu zurück. Wie die Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichteten, soll der Premier den Rücktritt ausdrücklich verlangt haben. Der Regierungschef teilte nach dem Abgang seiner wichtigsten parteiinternen Rivalin via Facebook mit, ihm sei voll bewusst, dass Firea in die Affäre zwar nicht persönlich verstrickt sei, doch sei der Druck bezüglich ihres Abgangs in den letzten Tagen ein „haushoher“ gewesen, da einige ihrer Mitarbeiter erwiesenerweise damit zu tun gehabt hätten. Ciolacu spielte damit auf den inzwischen inhaftierten Betreiber der Horror-Heime bei Voluntari, Stefan Godei, an, der sich als langjähriger Wegbegleiter und Mitarbeiter Fireas entpuppt hatte.

Firea selbst teilte anschließend bei Facebook mit, ab sofort auch alle Parteiämter ruhen lassen zu wollen, darunter jenes der Vorsitzenden des einflussreichen PSD-Verbands Bukarest. Zudem war die Politikerin bemüht, sich zum Bauernopfer zu stilisieren: Sie sei „unschuldig“ und bezahle nun „den Preis dafür, Menschen vertraut“ zu haben, de facto hätten es ihre „Zerstörer“ darauf abgesehen, sie aus dem Rennen vom kommenden Jahr um das Amt des Oberbürgermeisters von Bukarest zu ziehen. 

Bis zur Ernennung eines Nachfolgers leitet der Minister für Forschung und Digitalisierung, Bogdan-Gruia Ivan (PSD) auch das Familienressort an.