Frankreich will rumänische Straftäter loswerden

Justizminister Predoiu: Bessere Zusammenarbeit ist nötig

Foto: stock.xchng.hu

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der französische Innenminister Claude Guéant, der Montag einen Kontrollspaziergang über die Champs-Élysées, den „schönsten Boulevard der Welt“, unternommen hat, erklärte, die Flaniermeile sei voll von rumänischen Straftätern.

Der Minister unterhielt sich mit Polizisten und Geschäftsleuten und stellte fest, dass es hier „alle Formen des rumänischen Verbrechertums“ gibt, von Taschendiebstählen bis zu Raubüberfällen. Er wolle niemand beschuldigen, sagte der Minister, doch dies sei die Realität und damit müsse Schluss gemacht werden.

Aus der Statistik geht hervor, dass in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 4800 rumänische Staatsbürger von der Polizei in Paris festgenommen wurden, im Vergleich zu den 2500 in der gleichen Zeitspanne des Vorjahrs. Das bedeute eine Zunahme von 90 Prozent.

Die Hälfte der Straftäter seien Minderjährige. In Frankreich finden in sieben Monaten Präsidentschaftswahlen statt und die Sicherheit der Bürger ist ein Hauptthema des Wahlkampfes. Als Maßnahme will die französische Regierung die Rückführung der rumänischen Straftäter beschleunigen, „ganz gleich, ob diese freiwillig oder gezwungen gehen.“ Dabei spiele es keine Rolle, dass die Rumänen Bürger der Europäischen Union sind.

Der rumänische Justizminister Cătălin Predoiu verwahrte sich gegen pauschale Verurteilungen, er sieht eine Lösung des Problems in einer besseren Zusammenarbeit zwischen den französischen und rumänischen Behörden.