Gegenseitige Argumente in der EU anhören

EU-Ratspräsident Donald Tusk bei Klaus Johannis in Cotroceni

Staatspräsident Klaus Johannis empfing den EU-Ratspräsidenten Donald Tusk Montag im Schloss Cotroceni. Die Standpunkte der beiden Politiker zur Zukunft der EU stimmen in hohem Maße überein.
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Bukarest (ADZ/dpa) - EU-Ratspräsident Donald Tusk hat vor einem Bruch in der EU angesichts eines drohenden Austritts Großbritanniens aus dem Bündnis gewarnt. „Das Risiko eines Bruchs (in der EU) ist real und „was zerbrochen ist, kann man nicht reparieren“, sagte Tusk am Montag bei seinem Treffen mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis im Schloss Cotroceni.

„Es ist höchste Zeit, dass wir mehr unsere gegenseitigen Argumente anhören, statt nur die eigenen“, betonte der polnische Politiker. Tusk befindet sich derzeit auf einer Reise durch Europa, um für die Vorschläge der EU zu werben, die den britischen EU-Kritikern entgegenkommen sollen. Johannis bekräftigte, dass Rumänen weiter Zugang zum britischen Arbeitsmarkt behalten müssten. Die Beschränkungen, die Großbritannien zugestanden werden könnten, dürften nur zeitlich begrenzt und nicht diskriminierend sein. Die von London verlangten Einschränkungen bei Sozialleistungen für EU-Ausländer seien nur akzeptabel, wenn diese nicht rückwirkend angewandt werden, sagte Johannis weiter.

Johannis hofft, dass eine Lösung gefunden wird, denn: „Die EU braucht Großbritannien und Großbritannien braucht die EU.“ Die Ziele, die Präsident Tusk vorschlägt, seien in hohem Maße mit den Interessen Rumäniens vereinbar.