Güterbahn-Privatisierung im Kreuzfeuer der Kritik

GFR beklagt Rufmord und Einfluss von Interessenkreise

Bukarest (ADZ) – Die auf der Kippe stehende Privatisierung der staatlichen Güterbahn schlägt weiterhin hohe Wellen. So warnte Staatschef Traian Băsescu am Montag, dass die zum Gewinner der Ausschreibung erklärte private Bahngesellschaft GFR vom Staat letztlich Schadensersatz in Millionenhöhe fordern könne, sofern das Privatisierungsverfahren nicht endlich beendet werde. Der Regierungsbeschluss vom 24. Juli über den Abschluss der Privatisierung sei bis dato nicht im Amtsblatt erschienen und daher nicht rechtskräftig – folglich könne zurzeit auch kein Vertrag unterzeichnet werden, erklärte der Präsident.

Auch Notenbankchef Isărescu zeigte auf, sich gegen „eine Privatisierung der Privatisierung zuliebe“ auszusprechen. Der Schuldenberg, den die Güterbahn angehäuft habe, „hätte erst gar nicht entstehen dürfen“, zumal das Unternehmen noch 2001 schuldenfrei gewesen sei. Sein Chefberater, Adrian Vasilescu, fügte gegenüber der Presse hinzu, dass die „CFR Marfă in Staatshand bleiben“ und mithilfe eines „privaten Managements“ auf Vordermann gebracht werden sollte. Schließlich meldete sich auch der Gewinner des Privatisierungsverfahrens zu Wort: Die Unternehmensgruppe Grampet-GFR werde dieser Tage „von einem Einflusskreis mit wirtschaftlichen und Medieninteressen unter Beschuss genommen und diskreditiert“, damit „die Privatisierung der CFR Marfă“ auf den letzten Drücker scheitere, hieß es in einer Pressemitteilung.