Häufiger Verzicht auf Arztbesuch aus Geldmangel

Unterfinanzierung des Gesundheitssystems hat Folgen

Rumänien ist EU-Schlusslicht bezüglich des dem Gesundheitssystem zugewiesenen BIP-Prozentsatzes von 3,6 Prozent – die Hälfte des europäischen Mittels oder ein Drittel dessen, was Frankreich als Spitzenreiter ausgibt.
Foto: sxc.hu

Rumänien ist EU-Schlusslicht bezüglich des dem Gesundheitssystem zugewiesenen BIP-Prozentsatzes von 3,6 Prozent – die Hälfte des europäischen Mittels oder ein Drittel dessen, was Frankreich als Spitzenreiter ausgibt.
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Bukarest (ADZ/Mediafax) - Aus finanzieller Not verzichteten 2010 über 73 Prozent der Bevölkerung auf medizinische Behandlung, alarmiert eine anlässlich des Europäischen Patiententages veröffentlichte Studie von ARPIM. Mit anderen Worten: Millionen von Rumänen gehen nicht zum Arzt aus Angst vor den Kosten der Analysen und Medikamente – obwohl sie monatliche Krankenversicherungsbeiträge bezahlen. Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren (89,4 Prozent) sowie Frauen (74,9 Prozent) verzichten eher auf den Arztbesuch, im Gegensatz zur Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen mit „nur“ 70,2 Prozent. Gesundheitlich bedingt verliert jeder hundertste Rumäne 16 Jahre seines aktiven Lebens. Dies hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ursache, so die Studie, ist die Unterfinanzierung des rumänischen Gesundheitssystems.
Auf europäischem Niveau nimmt Rumänien bezüglich der zugewiesenen Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheit mit 600 Euro im Vergleich zum EU-Mittel von 1800 Euro einen der letzten Plätze ein. EU-Schlusslicht sind wir bezüglich des dem Gesundheitssystem zugewiesenen BIP-Prozentsatzes von 3,6 Prozent – die Hälfte des europäischen Mittels oder ein Drittel dessen, was Frankreich als Spitzenreiter ausgibt.