Hauptstadtrennen: Koalition feuert ihren Spitzenkandidaten

Firea und Burduja – PSD und PNL stellen separate Kandidaten auf

Zur Entscheidung der Koalition, den gemeinsamen Kandidaten für das Bukarester Oberbürgermeisteramt, Cătălin Cîrstoiu, zurückzuziehen und mit separaten Kandidaten – Gabriela Firea (PSD) und Sebastian Burduja (PNL) – anzutreten, hat sich Präsident Johannis aus Südkorea geäußert: Es sei „sicher kein großer Erfolg der Koalition“, doch wichtig sei letztlich, dass diese Lösung nicht zu Wahlkämpfen innerhalb der Koalition führe, die sich negativ auf die Aktivitäten der Regierung auswirken. | Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Auf ihrer bisher längsten bzw. mehr als 15-stündigen Koalitionssitzung haben PSD und PNL in der Nacht auf Dienstag entschieden, sich von ihrem von zahlreichen Amtsunvereinbarkeitsvorwürfen geplagten Spitzenkandidaten zur Bukarester Oberbürgermeisterwahl, Cătălin Cîrstoiu, zu trennen – insbesondere die PSD soll sich angesichts seiner mauen Umfragewerte dezidiert dafür ausgesprochen haben. Dem in Ungnade gefallenen Manager des Bukarester Universitätskrankenhauses, der am Montag eigentlich seine Kandidatur-Unterlagen beim Zentralen Wahlbüro (BEC) hinterlegen wollte, wurde zunächst ein freiwilliger Rückzieher ans Herz gelegt, den Cîrstoiu allerdings verweigerte. 

Kopfschmerzen bereitete der Wahlallianz PSD-PNL zudem der fehlende Ersatzkandidat. Die Koalitionspartner entschieden schließlich nach endlosen Überlegungen, mit separaten Anwärtern ins hauptstädtische Oberbürgermeisterrennen zu ziehen bzw. ihre ehemaligen Möchte-Gern-Kandidaten, Gabriela Firea Pandele (PSD) und Sebastian Burduja (PNL), aufzustellen – womit der Plan über einen gemeinsamen Spitzenkandidaten zumindest in Bukarest größtenteils begraben wäre. Zu einer offiziellen Ankündigung bezüglich ihrer neuen Kandidaten rangen sich die Koalitionspartner erst am Dienstagmittag durch.

Bis dahin hatten sowohl PSD- als auch PNL-Spitzen stets hervorgehoben, dass man  von einem gemeinsamen Spitzenkandidaten zur Bukarester Oberbürgermeisterwahl unter keinen Umständen absehen dürfe, da sonst „die Chancen der gemeinsamen Bezirksbürgermeisterkandidaten geschmälert“ würden und die Wahlallianz PSD-PNL überdies riskiere, vielerorts im Land zu platzen, wo man sich nur mühsam und nach wochenlangen schweren Spannungen zu gemeinsamen Kandidaten durchgerungen hatte.