Horror-Altenheime: Regierungschef Ciolacu fordert Systemänderungen

Für Familienministerin Gabriela Firea wird es langsam eng

Premier Marcel Ciolacu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Im Eklat um die Horror-Seniorenheime vor den Hauptstadttoren bzw. in Voluntari und neuerdings auch in Afumați ist Premier Marcel Ciolacu (PSD) am Sonntag mit den Ministern für Arbeit, Justiz, Gesundheit, Entwicklung, Vertretern des Innenministeriums und etlichen Behördenchefs zusammengetroffen, um einerseits Kontrollen in allen Alten-, Kinder- und Pflegeheimen binnen einer Woche, und andererseits Systemänderungen, einschließlich legislative, anzuordnen. Kriminelle Betreiber würden mit käuflichen Beamten unter einer Decke stecken – dieses korrupte System gehöre von Grund auf geändert und zwar umgehend, sagte Ciolacu. Der Premier ersuchte sowohl Kirchen als auch alle im Sozialbereich aktiven NGO, den Staat in dieser Zeit nach Möglichkeit zu unterstützen.

Derweil gerät Familienministerin Gabriela Firea-Pandele (PSD) im Skandal um die Horror-Altenheime bei Voluntari zunehmend unter Beschuss: Deren inzwischen inhaftierter Verwalter, Ștefan Godei, entpuppte sich als Fireas früherer Fahrer; ihre Schwester, Nela Vica Andrieș, sah davon ab, die Heime zu beaufsichtigen, obwohl sie der zuständigen Behörde vorstand, während der Betreiber, der Verein „Der heilige Gabriel der Tapfere“, jahrelang von Fireas enger Freundin Ligia Gheorghe geleitet wurde. 

In der Causa der drei Altenheime werden im Zuge der DIICOT-Ermittlungen zudem immer abscheulichere Details bekannt: So wurden die teils schwerkranken Senioren nicht bloß misshandelt und ausgehungert, sondern auch bestohlen – Betreiber und Personal bedienten sich ihrer Bankkarten, um ihre Konten zu leeren; manche Senioren wurden sogar angewiesen, ihre Häuser zu verkaufen und das Geld auszuhändigen. Letzteres verprassten die Kriminellen sodann in Bordellen oder für Drogen.