Horror-Heime: Turcan zunehmend unter Druck

Auch PNL-Topmann in Ilfov in Bedrängnis

Kulturministerin Raluca Turcan | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Spitzenpolitiker des Koalitionspartners PSD regen einen Rücktritt der liberalen Kulturministerin Raluca Turcan vor dem Hintergrund des Skandals um die Ausbeutung von Schutzbedürftigen in Pflegeeinrichtungen an. Laut PSD-Sprecher Lucian Romașcanu habe Turcan in ihrer Amtszeit als Arbeitsministerin für eines der Heime einen positiven Bescheid ausgestellt. Premierminister Marcel Ciolacu äußerte sich dazu nicht eindeutig, erklärte jedoch, „Unterlagen vom Arbeitsministerium“ angefragt zu haben, um die Frage der Verantwortung der Führung des Ministeriums in der Affäre zu klären.

Turcan reagierte auf Facebook und erklärte, dass zum betreffenden Zeitpunkt alle „rechtlichen Formalitäten“ erfüllt waren.  

Konsequenzen sind auch für den Chef des Kreisrats Ilfov, Hubert Thuma, möglich. Laut Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) seien Thuma die Zustände in Heimen schon Ende Februar gemeldet worden, doch gab es von dort keine Antwort.

Für Präsident Klaus Johannis ist die Sache erledigt, nachdem Marius Budăi (Arbeit) und Gabriela Firea (Familie) gekündigt haben. Das „sei ausreichend“, sagte er in Brüssel, und: man müsse nun nach den „tatsächlichen Schuldigen“ suchen.