Ioan Rus nach Schmähung der Diaspora zurückgetreten

Transportminister: „Nichtsnutze und Huren“

Bukarest (ADZ) - Transportminister Ioan Rus (PSD) ist am Donnerstag nach einem Eklat um seine wüsten Beleidigungen gegen rumänische Gastarbeiter und deren Familien zurückgetreten. Rus hatte tags davor in einem TV-Gespräch behauptet, dass die meisten der mehr als 3 Millionen Auslandsrumänen „kaum mehr als 1500 Euro verdienen“ und davon etwa die Hälfte an ihre Familien daheim überweisen. Angesichts dieser Summen verwundere es auch nicht weiter, dass „ihre Söhne zu Nichtsnutzen und ihre Ehefrauen zu Huren werden“.

Medien und Öffentlichkeit zerrissen Rus, Opposition und Verbände der Auslandsrumänen forderten seinen sofortigen Abgang – er möge „auf der Stelle zusammen mit dem Premier seinen Hut nehmen“.In zwölfter Stunde leistete Rus dann per Pressemitteilung Abbitte: Er entschuldige sich bei allen, die sich durch seine Wortwahl verletzt gefühlt hätten, es habe nicht in seiner Absicht gelegen, jemanden zu beleidigen, sondern auf eine „gravierende Lage“ aufmerksam zu machen. Wenige Stunden später teilte Premier Victor Ponta auf Facebook mit, dass Rus seinen Rücktritt eingereicht habe und man kommende Woche einen Nachfolger designieren wolle.

Ioan Rus ist bereits der fünfte Transportminister der Linkskoalition; die Bilanz seiner einjährigen Amtszeit beschränkt sich auf einen von Brüssel noch nicht abgesegneten Masterplan für die Transportinfrastruktur sowie knapp 50 Autobahnkilometer.