Kommunalwahlen: Gabriela Firea ist Oberbürgermeisterin von Bukarest

Blamage für die PNL; USB zweitstärkste Kraft im Rathaus

PSD-Chef Liviu Dragnea beglückwünschte die siegreiche Spitzenkandidatin seiner Partei, Gabriela Vrânceanu Firea Pandele, am Sonntagabend symbolisch mit drei roten Rosen – dem Markenzeichen der PSD.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Mit Gabriela Vrânceanu Firea Pandele wird erstmals in der Geschichte Bukarests eine Frau an der Spitze der Hauptstadtverwaltung stehen: Bei der Kommunalwahl von Sonntag konnte sich die PSD-Senatorin laut Teilergebnissen des zentralen Wahlbüros 42,79% der abgegebenen Stimmen und damit den Wahlsieg sichern. Der Bürgerrechtler Nicuşor Dan kam mit 29,70% der Wählerstimmen auf einen beachtlichen zweiten Platz, PNL-Spitzenkandidat Cătălin Predoiu landete mit 11,21% abgeschlagen auf Platz 3, während Robert Turcescu von der PMP mit 6,60% auf Platz 4 kam.

Der PSD bescherte der Wahlsonntag in Bukarest bei einer historisch niedrigen Wahlbeteiligung von 33,31% einen wahren Erdrutschsieg: Neben Firea siegten die PSD-Kandidaten nämlich auch in allen Hauptstadtbezirken. Nach Bekanntwerden der Exit Polls bedankte sich Firea für das in sie gesetzte Vertrauen und versicherte die Bukarester, ihnen allen eine gute Oberbürgermeisterin sein zu wollen. Als oberste Priorität nannte Firea umgehende Maßnahmen zur Optimierung des Bukarester Oberflächenverkehrs sowie qualitativ höhere Standards in Schulen und Hospitälern. Firea versprach zudem „Null Toleranz gegenüber Korruption“ in der Rathausverwaltung.

Der unterlegene Bürgerrechtler Nicuşor Dan, der mit seiner erst vor wenigen Monaten gegründeten Partei „Union Rettet Bukarest“ (USB) ein überraschend starkes Wahlergebnis einfuhr und als zweitstärkste Kraft ins Bukarester Rathaus einzieht, kündigte an, sich dort entschieden gegen Korruption und für mehr Transparenz einsetzen zu wollen. Dan gab zudem bekannt, dass die USB umgehend zur „Union Rettet Rumänien“ umfirmiert werden soll und bei der Parlamentswahl vom Spätherbst antreten wird.

Bei der PNL glänzten die Parteispitzen nach dem Wahldebakel indes durch Abwesenheit. Einzig ihr auf Platz 3 gelandeter Kandidat Cătălin Predoiu trat am Abend vor die Presse, um persönliche Konsequenzen anzukündigen – er werde umgehend als Chef der Bukarester PNL-Filiale zurücktreten, so Predoiu.