Moldau verlängert Einreiseverbot für AUR-Chef George Simion

Dieser soll russischem Geheimdienst FSB nahestehen

Chișinău/Bukarest/Kiew (ADZ) - Die moldauischen Behörden haben ihr im Jahr 2018 gegen den Chef der rechtsnationalen AUR, George Simion, verhängtes Einreiseverbot um weitere fünf Jahre verlängert. Das bestätigte das moldauische Generalinspektorat für Migration am Wochenende dem Nachrichtenportal NewsMaker.md. Usprünglich war der Ultranationalist, der sich die Wiedervereinigung Rumäniens mit Moldau auf die Fahnen geschrieben hat, nach Angaben der Behörden in Chișinău infolge mehrerer Randalen im Nachbarland zur unerwünschten Person erklärt worden, doch steht er mittlerweile auch zunehmend in Verdacht, Kontakte zu den russischen Geheimdiensten zu pflegen. Der frühere moldauische Verteidigungsminister Anatol Șelaru hatte bereits vor Monaten eröffnet, dass Simion vom moldauischen Geheimdienst SIS schon seit Jahren beobachtet wird, nachdem er im ukrainischen Czernowitz/Cernăuți mit dem lokalen Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zusammengetroffen war. Wegen besagten Treffens wurde der AUR-Chef auch in der Ukraine zur unerwünschten Person erklärt. Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hatte deswegen erst letzte Tage eröffnet, sowohl bei den moldauischen als auch bei den ukrainischen Behörden um Einzelheiten in der Causa Simion ersuchen zu wollen – es müsse eruiert werden, wieso immerhin bereits zwei Staaten Einreiseverbote gegen ihn erlassen hätten.

Der Extremist und dessen Partei bestreiten die Vorwürfe über seine Nähe zum FSB zwar hartnäckig, jedoch deckt sich ihre Rhetorik weitgehend mit der vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs tobenden russischen Propaganda. Nach der Verlängerung seines Einreiseverbots in die Moldau sagte der AUR-Chef den Medien, im Nachbarland habe sich trotz des Regimewechsels offenkundig „nichts geändert“.