Neptun Deep ist bedeutendste Erdgas-Förderstätte in der EU

Premier: Entscheidender Schritt in Richtung Energieautarkie

Regierungschef Marcel Ciolacu | Foto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD), OMV-Petrom-CEO Christina Verchere und der Chef der staatlichen Romgaz, Răzvan Popescu, haben am Donnerstag auf einer Pressekonferenz hervorgehoben, dass das Erdgas-Förderprojekt Neptun Deep das derzeit bedeutendste in der EU ist. Beide Unternehmen hatten am Vortag grünes Licht dafür gegeben. 

Premier Ciolacu sagte, dass Rumänien damit den entscheidenden Schritt in Richtung energetischer Unabhängigkeit tue und dank des Tiefsee-Projekts die Energiesicherheit der gesamten Region gewährleisten können werde. Die Petrom-Vorstandschefin unterstrich ihrerseits, dass Rumänien dank der Förderstätte Neptun Deep zum größten Erdgasproduzenten in der EU wird. Das erste Gas aus dem Tiefsee-Projekt wird, Verchere zufolge, 2027 erwartet, das Potenzial der beiden Gasfelder wird auf rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas geschätzt. Die Einnahmen des rumänischen Staates dürften sich dabei laut Petrom-Schätzungen auf 20 Milliarden Euro belaufen. Der Wirtschaftspresse bestätigte Verchere allerdings auch, dass Petrom sich im Zusammenhang mit den Bestimmungen des neuen Offshore-Gesetzes an das internationale Schiedsgericht in Paris gewendet hat – es gehe um Klarstellungen zu den Grundsätzen des freien Marktes. 

Die Kosten für die Erschließung der beiden Gasfelder im Schwarzen Meer belaufen sich auf rund vier Milliarden Euro, wobei Petrom und Romgaz sich die anfallenden Ausgaben teilen werden. Die für die Erschließung erforderliche Infrastruktur umfasst zehn Bohrungen, drei Unterwasser-Produktionssysteme nebst Leitungen, eine Offshore-Plattform, eine Haupterdgasleitung nach Tuzla sowie eine Erdgasmessstation.

Das Förderprojekt muss noch von der Behörde für Bodenschätze (ANRM) genehmigt werden.