Parlament erklärt Chefposten beim Inlandsnachrichtendienst für vakant

Eduard Hellvigs Zukunftspläne noch unbekannt

Bukarest (ADZ) - Ober- und Unterhaus haben am Montag auf einer außerordentlichen Plenumssitzung den Posten des Chefs des Inlandsnachrichtendienstes SRI mit breiter Mehrheit – 307 Ja- zu 21 Gegenstimmen – für vakant erklärt, nachdem der langjährige Amtsinhaber Eduard Hellvig letzte Woche überraschend zurückgetreten war. Staatspräsident Klaus Johannis hatte daraufhin bei den Leitungen der beiden Parlamentskammern ein umgehendes Votum zur formalen Bestätigung besagter Vakanz beantragt.

Noch ist unklar, ob Johannis nach Hellvigs Abgang einen neuen SRI-Chef nominieren will oder den aktuellen Interims-Chef des Inlandsnachrichtendienstes, Răzvan Ionescu, bis Ende kommenden Jahres bzw. Ablauf seiner eigenen, letzten, Amtszeit als Staatsoberhaupt im Amt belassen will. Die politischen Usancen hierzulande sehen eigentlich vor, dass der neue Staatspräsident die Nominierung der Chefs der Nachrichtendienste vornimmt.

Ebenso unklar ist zurzeit, welche Zukunftspläne der 48-jährige Ex-SRI-Chef hat – Eduard Hellvig hat bis dato noch nichts durchblicken lassen. Die meisten Politikbeobachter gehen davon aus, dass der ehemalige Liberale nach einer amtsbedingten unvermeidlichen „Ruhepause“ zurück in die Politik wollen wird. Erste Liberale beeilten sich bereits zu signalisieren, dass Hellvig damit rechnen kann, in der PNL mit offenen Armen zurückempfangen zu werden. So erklärte sich der Bürgermeister von Konstanza, Vergil Chițac (PNL), gegenüber den Medien überzeugt, dass Hellvig „eine politische Karriere anstreben wird“ und seiner Meinung nach „schon kommendes Jahr bei den Wahlen antreten“ dürfte. Der liberale Bürgermeister schloss dabei nicht aus, dass Hellvig sogar im Präsidentenrennen antreten könnte – dies sei durchaus eine Möglichkeit, so Chițac.