Personal infiziert: Immer mehr Krankenhäuser kollabieren

Mikrobiologe: Zahl der Krankheitsfälle wird weiter ansteigen

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Bukarest (ADZ) - Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hierzulande kollabieren die öffentlichen Krankenhäuser nacheinander. Manche müssen wegen eines fast totalen Ausfalls des Personals ihre Tore schließen, andere sind wegen zunehmender Personalknappheit fast blockiert.

Neben dem Kreiskrankenhaus Suceava, wo mittlerweile mehr als 100 Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger mit dem SARS-CoV2-Virus infiziert sind, meldeten am Mittwoch auch das Militärklinikum Focșani und eine Galatzer Klinik Infektionen in den Reihen des eigenen Personals. Im Kreiskrankenhaus Arad mussten rund 30 Ärzte und Krankenschwestern in Isolation, nachdem der Test eines inzwischen verstorbenen Patienten positiv ausfiel. Ähnlich sieht die Lage in Bukarest aus: Beim Notkrankenhaus „Floreasca“, dem Munizipalkrankenhaus, dem Klinikum für Brandverletzungen, dem „Gerota“-Hospital und in der Psychiatrie „Obregia“ wurden überall Patienten positiv getestet – Teile des ärztlichen Personals vor Ort sind dementsprechend in Quarantäne.

Grund für die gravierenden Zustände ist zum einen der fast allgegenwärtige Mangel an Mundschutz und Schutzkleidung für das Personal und zum anderen die äußert geringe Testkapazität des Landes, zumal viele Patienten es vorsätzlich unterlassen, den Kontakt mit infizierten Personen oder Reisen in rote Zonen wahrheitsgetreu anzugeben.

Der Präsident der rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Prof. Dr. Alexandru Rafila, sagte am Mittwoch, dass die Krankenhausprotokolle umgehend geändert werden müssen, um das ärztliche Personal besser zu schützen. Rafila erläuterte, dass Rumänien in der Entwicklungsphase der Pandemie „etwa zwei, drei Wochen hinter Italien liegt“ und man mit einer Steigerung der Krankheitsfälle rechnen müsse.