Pfandsystem SGR am Start: Erstes Regionalcenter eröffnet

Ciolacu: „Zweitgrößtes System in Europa nach Deutschland“

Am Montag ist im Olympia-Industriepark von Bonțida, Kreis Klausenburg, das erste von landesweit 17 RetuRO-Regionalzentren zur Sortierung von rückgabefähigem Leergut eröffnet worden. Ab heute können mit dem entsprechenden Code versehene Glasflaschen, PET-Behälter oder Aluminiumdosen überall im Einzelhandel gegen Rückerstattung des Pfands abgegeben werden. | Foto: Inquam Photos / Simion Sebastian Tătaru

Bukarest/Klausenburg (ADZ) - Am Mittwoch läuft in ganz Rumänien das seit mehreren Jahren geplante Pfandsystem für handelsübliche Behälter an. Die Kunden bezahlen beim Kauf vieler Getränke zunächst ein Pfand von 0,5 Lei auf die jeweilige Verpackung und bekommen umgekehrt für das mit dem Logo des Systems markierte Leergut in den Geschäften den Wert gutgeschrieben. Betrieben wird das System von der gemeinnützigen Gesellschaft RetuRO, an der neben dem Staat auch drei Verbände der Getränkeindustrie beteiligt sind. Rund 80.000 Händler machen mit. 

Premierminister Marcel Ciolacu, der am Montag im Ort Bonisbruck/Bonțida neben Klausenburg an der Eröffnung der ersten von insgesamt 17 regionalen Sortierstellen im RetuRO-Netz teilnahm, lobte das System: Dieses „ambitionierste Projekt der Kreislaufwirtschaft“ rücke Rumänien in eine „führende Position im Umweltschutz und in der Verpackungswirtschaft“ – es sei das „ zweitgrößte Pfandsystem in Europa nach Deutschland,“ so Ciolacu. 

Auch Umweltminister Mircea Fechet unterstrich die Bedeutung des Projekts als „wahrscheinlich einzige erfolgreiche öffentlich-private Partnerschaft“ im Land. Nun beginne der Wettlauf, damit „mehr als sieben Milliarden Glasflaschen, PET-Behälter oder Aluminiumdosen dort landen, wo sie hingehören, nämlich in den Recyclingbetrieben, wo sie Jobs und Investitionen schaffen.“   

Der Einzelhandel ist weniger begeistert – das Betreiberunternehmen hatte jüngst gefordert, dass die Frist zur Einführung des Systems um mindestens drei Monate verschoben wird, da es extrem komplex sei und mehr Zeit für Entwicklung und Testlauf erfordere. Kleinere Händler sind außerdem unzufrieden, da sie kaum Lagerräume für die Behälter haben, die die Kunden zurückbringen.