Ponta wegen Plagiats-Affäre unter massivem Druck

„Băsescu muss schleunigst gehen“

Premier Victor Ponta Foto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Regierungschef Victor Ponta äußerte Dienstag auf einer Pressekonferenz zu den gegen ihn erhobenen Plagiatsvorwürfen, dass er bereit sei, seinen Doktortitel abzugeben, doch werde er als Regierungschef keineswegs zurücktreten.

Der Ministerpräsident räumte „Fehler“ ein, bestritt jedoch das Plagiat: Ihm könne nur vorgeworfen werden, die benutzten Quellen einzig im Literaturverzeichnis angeführt zu haben, statt sie mit Anführungszeichen und entsprechenden Fußnoten zu kennzeichnen, erklärte Ponta. Dieser bezichtigte Băsescu erneut, über Ex-Bildungsminister Daniel Funeriu der internationalen Presse die kompromittierenden Unterlagen zugespielt zu haben. Er habe Băsescus „securistisches System“ gründlich satt, dieser müsse „schleunigst gehen“, so Ponta im Klartext.

Die angesehene „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und das renommierte britische Wissenschaftsmagazin „Nature“ hatten am Montag berichtet, dass weite Teile der Dissertation Pontas über den Internationalen Strafgerichtshof bei zwei rumänischen Rechtswissenschaftlern abgekupfert wurden – dies hätten Vergleiche der beiden Redaktionen vorliegenden Texte ergeben.
Der Vizepräsident des Rates für die Anerkennung akademischer Diplome, Dorel Banabic, kündigte indes am Mittwoch an, dass das Gremium sich in den Fall einschalten will – allerdings erst gegen Monatsende.