Präsidentschaftswahlkampf geht in die heiße Phase

Unterschriftensammlungen einiger Kandidaten erwiesen sich als getürkt

Die Wahlzettel für die Präsidentschaftswahlen im November können gedruckt werden, nachdem die Ständige Wahlbehörde (AEP) mit Sitz in Bukarest (unser Foto) Sonntag die letzten Kandidaturen aufgrund der beigebrachten Unterschriftensammlungen in Empfang genommen und darüber befunden hat. Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Die Anmeldefrist für Präsidentschaftsanwärter ist Sonntagmitternacht abgelaufen. Längst nicht alle der rund zwei Dutzend Anwärter schafften dabei die Hürde der Unterschriftensammlung.
Für zulässig befand die Wahlbehörde bis Montagmorgen die Kandidaturen von Amtsinhaber Klaus Johannis (PNL), Premierministerin Viorica Dăncilă (PSD), USR-Chef Dan Barna, UDMR-Chef Hunor Kelemen, Theodor Paleologu (PMP), Ramona Bruynseels (Dan Voiculescus Kleinpartei PPU), des parteifreien, jedoch von der Pro Romania und ALDE unterstützten Ex-Schauspielers und Ex-EU-Abgeordneten Mircea Diaconu sowie des Chefs einer PSD-nahen NGO, Alexandru Cumpănașu. Die nötige Unterschriftenzahl hinterlegte zudem auch der frühere PSD-Politiker Cătălin Ivan.

Zwei Bewerbungen schmetterte die Wahlbehörde indes wegen gravierender Unregelmäßigkeiten ab: Sowohl der Unternehmer Viorel Cataramă als auch der umstrittene frühere Bergarbeiterführer Miron Cozma sollen seitenweise Listen mit getürkten bzw. fotokopierten Unterschriften hinterlegt haben. Cataramă darf im Wahlrennen trotzdem antreten – der Unternehmer klagte prompt beim Verfassungsgericht gegen den Beschluss der Wahlbehörde, die Verfassungsrichter gaben ihm am Montagmorgen überraschend recht.

Nicht ins Präsidentschaftsrennen ziehen werden dafür der radikale Ex-PSD-Abgeordnete Liviu Pleșoianu, der Bürgerrechtler Claudiu Crăciun (Demos) sowie Andrei Stoican, Vertreter einer Kleinpartei, die am Sonntag verlautbarten, es nicht geschafft zu haben, die nötigen 200.000 Unterschriften zu sammeln. Der Bürgermeister von Voluntari, Florentin Pandele, teilte seinerseits mit, sich aus dem Rennen zurückzuziehen, um mit seiner Kandidatur nicht etwa seiner Frau, der Bukarester Oberbürgermeisterin Gabriela Firea, zu schaden.