Premier Ungureanu über Türeknallen und Geld

Staatsangestellte am meisten von der Krise betroffen

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Premier Mihai Răzvan Ungureanu hat in einem Interview mit Realitatea TV erklärt, er habe kürzlich die Sitzung der Regierungskoalition nur deshalb türknallend verlassen, weil ihn auch manchmal der Zorn packe.

Ungureanu soll sich vor allem über die Drohung der Koalitionsführer aufgeregt haben, dass sie im Parlament für keine Gesetzesvorlagen der Regierung stimmen werden, wenn der Premier nicht das verlangte Geld für die Bürgermeister gibt. Dieses Geld hat die Regierung nun Dienstag locker gemacht: 648 Millionen Lei (das sind 148 Millionen Euro), und zwar aus dem Reservefonds der Regierung. Es wird unterstrichen, dass Ungureanu seinen Standpunkt durchgesetzt habe, dass die Summen für bereits begonnene europäische Projekte und für die Bezahlung der Schulden der Bürgermeisterämter verwendet werden.

Ebenfalls von Geld ist bei der Vervollständigung der Gehälter der Staatsangestellten die Rede, die im Juli 2010 um 25 Prozent gekürzt worden sind. Sie wurden voriges Jahr um 15 Prozent wieder aufgestockt, die Staatsangestellten sollen nun noch rund 16 Prozent erhalten. Präsident Traian Băsescu hatte im Parlament gesagt, dass die Regierung bis zum 1. Juni eine Lösung finden solle. Premier Ungureanu hat auf Realitatea TV eingeräumt, dass die Staatsangestellten von der Wirtschaftskrise am meisten geschädigt worden sind. Es könne zu einer etappenweisen Erhöhung der Gehälter kommen.