Rumänen setzen ihre Hoffnung in EU-Kommission

Soziologen: Vertrauen in die eigenen Behörden gering

Foto: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - In puncto tiefgehender Reformen im maroden heimischen Gesundheits- und Bildungswesen setzen die rumänischen Bürgerinnen und Bürger ihre Hoffnung zunehmend in die Durchsetzungsfähigkeit der EU-Kommission. Das bezeigen die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage vom April. Zum Thema gewünschter Reformen befragt, die von den EU-Behörden unterstützt werden sollten, führten 63 Prozent der hierzulande Befragten die Bildungs- und 62 Prozent die Gesundheitsreform an – ein weit höherer Prozentsatz als der EU-Durchschnitt, wo sich 50 bzw. 56 Prozent der Befragten für Reformen in besagten Bereichen stark machten.

Von den Medien darauf angesprochen, erläuterte der Soziologe Vladimir Ionaș, dass diese Umfrage-Ergebnisse eindeutig das äußerst geringe Vertrauen der Rumänen in die eigenen Behörden unter Beweis stellen. Zum einen werde damit das Know-how der rumänischen Behörden in puncto Umsetzung von Schlüsselreformen in Frage gestellt, zum anderen der Frust über die andauernde Verschleppung wesentlicher Reformen zum Ausdruck gebracht, sodass die EU-Kommission mittlerweile als „Ultima Ratio“ betrachtet werde, präzisierte der Soziologe.