Selbstmedikation bei Kindern kann schwere Folgen haben

Gesundheitsministerium warnt: Tabletten sind keine Bonbons

Laut ARPIM-Studie erhalten 35 Prozent der Kinder Antibiotika. Bei 60-70 Prozent aller Erkältungen sind jedoch Viren die Ursache, bei denen Antibiotika wirkungslos sind.
Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die rumänische Vereinigung der internationalen Pharmahersteller (ARPIM) präsentierte zusammen mit dem Gesundheitsministerium am Mittwoch eine Studie über die Selbstmedikation bei Kindern. Aus der im März 2012 durchgeführten, 600 Personen aus dem städtischen Milieu umfassenden Umfrage geht hervor, dass etwa 60 Prozent der Eltern ihren Kindern Medikamente für Erkältungssymptome verabreichen, ohne einen Arzt zu konsultieren. Die Selbstmedikation erfolgte meist auf der Basis vorhergehender Erfahrungen mit ähnlichen Symptomen, Recherchen im Internet, Empfehlungen von Freunden oder vom Apotheker.

Am ehesten sind Mütter zwischen 30 und 49 Jahren geneigt, ihre über sechs Jahre alten Kinder selbst zu behandeln, während Großeltern lieber an den Arzt appellieren. Großeltern zeigten sich auch bewusster gegenüber den Gefahren von Überdosierung und Nebenwirkungen. Staatssekretär Adrian Streinu Cercel warnte vor allem vor der eigenmächtigen Gabe von Antibiotika. Laut Studie erhielten 35 Prozent der Kinder Antibiotika. Bei 60-70 Prozent aller Erkältungen sind jedoch Viren die Ursache, bei denen diese wirkungslos sind. Bei unsachgemäßer Anwendung kann die Gabe von Antibiotika zur Verbreitung von resistenten Bakterienstämmen und damit zur späteren Wirkungslosigkeit des Medikaments führen.