Spontanprotest der Spediteure legt Großstadtverkehr lahm

Transportunternehmen insbesondere unzufrieden mit Versicherungspreisen

Hunderte Transporteure im ganzen Land sind am Donnerstag in Richtung Hauptstadt gestartet, um sich den dort bereits den zweiten Tag auf der Umgehungsstraße Bukarest protestierenden Brummifahrern anzuschließen. Inzwischen sei eine Delegation im Regierungspalast zu Gesprächen empfangen worden. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Auf der Ringstraße vieler größerer Städte und der Haupstadt sowie auf der Autobahn A1 ist der Verkehr am Mittwoch von langsam fahrenden LKWs stark behindert worden. Auch einzelne Landwirte beteiligten sich an der Spontanaktion, durch die ein Spediteursverband vor allem auf die teueren Haftpflichtversicherungen sowie auf andere Probleme aufmerksam machen wollte. Rund 6000 Fahrzeuge seien dabei gewesen, sagte Augustin Hagiu, Chef des Transportfirmenverbands FORT. Für ein Fahrzeug der Klasse B0 habe sich die Haftpflichtversicherung in den letzten Jahren verdreifacht und an den Süd- und Westgrenzen komme es zu langen Wartezeiten, klagte Hagiu, der sich auch über eine ab 2025 geplante Verdreifachung der Straßengebühren und fehlende Dialogbereitschaft bei den Behörden beschwerte. 

Allerdings machten nicht alle Beförderungsunternehmen beim Protest mit. Der Verband zugelassener Transportfirmen COTAR sei nicht beteiligt, stellte Verbandschef Vasile Ștefănescu klar. Für das Problem der sehr kostspieligen Versicherungen habe seine Organisation bereits eine Lösung gefunden, sagte er: Die Unternehmen könnten perspektivisch Versicherungen bei ausländischen Dienstleistern abschließen, die bereit seien, den Referenztarif der rumänischen Finanzaufsicht einzuhalten. Ein 16-Tonner bezahle zum Beispiel heute bei rumänischen Versicherern in der Klasse B0 rund 15.000 bis 16.000 Lei, während der ASF-Referenztarif bei 8700 liegt. 

Laut Ștefănescu sei das größte Problem aber die Zollabfertigung der LKWs. Es sei nicht normal, dass Fahrzeuge erst am Zoll auf die Waage kommen. Wiegen müsse man 10 bis 15 km vor dem Zoll, so wie in westlichen Ländern. Wer mehr Gewicht hat, zahlt – aber das heißt nicht, zwei-drei Tage am Zoll zu warten, so der COTAR-Chef.