Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gewerkschaftsführer

Chefs von „Pro Lex” sollen 1,2 Mio. Lei veruntreut haben

Bukarest (ADZ) - Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Gewerkschafter. Vasile Lincu und Florin Ilie Vîlnei, die an der Spitze der Gewerkschaft der Polizisten und Zöllner „Pro Lex“ stehen, werden verdächtigt, Gelder im Wert von 1,2 Millionen Lei veruntreut zu haben. Ihr Kollege Negoitã Voinea soll dabei fiktive Geldbewegungen in die Buchhaltung aufgenommen haben.

Im Dezember 2009 und im Januar 2010 seien im Namen der Gewerkschaft Verträge unterschrieben sowie Waren erhalten worden, für die es keine Belege gebe. Am Dienstag durchsuchten Ermittler die Privatwohnung von Vasile Lincu, die zugleich eingetragener Sitz von „Pro Lex“ ist, wo sie jedoch nicht fündig gewesen sein sollen. „Ich habe diese Papiere nicht zu Hause“, erklärte Vasile Lincu, der auch hinzufügte, dass er nichts zu verbergen habe und die entsprechenden Dokumente vorlegen könne.

Die Ermittlungen gegen die Gewerkschafter sollen nach Angaben von Insidern im Justizwesen im vergangenen Jahr eingeleitet worden sein, nachdem das Generalinspektorat der Polizei eine Beschwerde bezüglich Unregelmäßigkeiten bei der Gewerkschaft „Pro Lex“ erhalten hatte.

Lincu war im Februar ins Rampenlicht geraten, als er in den Medien über die vermeintliche Pyramidalstruktur der Korruption im Zollwesen berichtet hatte. Es sei ihm danach nahegelegt worden, der Presse keine Erklärungen mehr zu liefern, sagte Lincu am Dienstag.