Weitere russische Kampfdrohne hierzulande abgestürzt

Krater und Drohnenreste auf Großer Brăila-Insel gefunden

Brăila/Bukarest (ADZ) - Auf rumänischem Staatsgebiet sind letzte Tage abermals Teile einer russischen Kampfdrohne gefunden worden. Wie das Verteidigungsministerium bekannt gab, wurden auf einer auf der Großen Brăila-Insel gelegenen landwirtschaftlichen Fläche ein Krater sowie Fragmente identifiziert, „die von einem Flugkörper stammen könnten“. Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) sagte in einer ersten Reaktion, der Vorfall werde eingehend untersucht – er sei zwar nicht der erste, jedoch hoffentlich der letzte dieser Art, glücklicherweise sei niemand zu Schaden gekommen. 

Der Einschlagsort lag kaum acht Kilometer von Brăila entfernt, Fotos der Lokalpresse zeigen einen Krater mit einem Durchmesser von etwa vier Metern sowie etliche recht große Wrackteile, die von einer iranischen Shahed-Kamikaze-Drohne zu stammen scheinen. Ein Drohnenteil trägt die kyrillische Aufschrift „Nicht berühren“.

Es ist dies bereits die vierte russische Drohne, die hierzulande niederging, und auch der Flugkörper, der bisher am tiefsten, nämlich insgesamt 23 Kilometer, ins Landesinnere vordrang. Die ersten drei russischen Drohnen waren alle im Landeskreis Tulcea unweit der Grenze zur Ukraine abgestürzt. 

Generalstabschef Gheorghiță Vlad hatte erst letzten Monat eindringlich gewarnt, dass das rumänische Heer infolge einer Rechtslücke außerstande ist, Kampfdrohnen abzuschießen – es gebe keinen Rechtsrahmen, der es dem Heer ermögliche, eindringende Drohnen abzuwehren. Laut geltendem Recht könne die Armee in Friedenszeiten keinerlei Kampfhandlungen außerhalb von militärischen Objekten oder Übungsgeländen vornehmen, so Vlad, der umgehende Rechtsänderungen forderte. Weder Parlament noch Regierung sind bis dato allerdings auf diese Forderung des Generalstabschefs eingegangen.