Aus dem Karpatenbogen auf die Zugspitze

Baujubiläen in Gebirgen die nicht übersehen werden

Unser täglicher Ausgangspunkt für das malerische Alpenumfeld, das Berghotel in Grainau

Vor 40 Jahren am 20. September 1974 wurde die Transfogarascher  Hochstraße eröffnet eine bauliche Leistung von besonderer Bedeutung für Tourismus, Verkehr aber auch vom strategischen Standpunkt. Vor 90 Jahren wurde  die Zahnradbahn auf die Zugsspitze  in den Alpen Deutschlands als  Wunder der Technik für den Verkehr freigegeben. Der Autor diese Berichtes der sich in den letzten Augusttagen l. J.  auf die Zugspitze mit der Zahnradbahn hochfahren ließ, versucht als ehemaliger Bergwanderer diese Ereignisse aus heutiger Sicht zu beleuchten.

Erbaut wurde die Transfogarascher Hochstraße innerhalb von vier Jahren. Der Baubeginn startete am 10. März 1970, eröffnet wurde die Straße vier Jahre später im September 1974. Die Paßhöhe befindet sich auf 2042 m unter dem Paltinu-Gipfel (2398 m).  Für den Durchbruch wurde ein 887 m langer Tunnel, sechs Meter breit und vier Meter hoch in Fels gebohrt, ein  Meter breiter Gehsteig führt durch den Bâlea-Tunnel wie dieser  genannt wird.  Im Winter ist die Straße bis Anfang Sommer für den Verkehr gesperrt. Befahren habe ich dies nur bis zum Bâlea-Wasserfall mit dem Wagen, aber einige Gipfel als Wanderer wie Moldoveanu (2544 m), Negoiu (2535m ), Capra u.a. bestiegen, an den Capra-, Călțun-, Bâlea-Seen u. a. erforderliche Raststellen eingeschaltet. Die Karpaten als Teil der längsten Gebirgskette in Zentral- und Osteuropa  sind 1500 km lang, davon sind die Südkarpaten in rumänischen teil 70 km lang und bis 40 km breit. 

Verbringt man eine Woche in Bayern, muss man auch Abstecher in die Alpen machen auch wenn das nicht mehr teilweise als Wanderer, sondern die zur Verfügung stehenden unterschiedlichen Aufzüge benützt.  Im deutschen Teil der Alpen der nur 5,8 Prozent des gesamten Gebirgszuges ausmacht, bestehen 5000 km Wanderwege, (in Italien sind das 60.000), 213 Berghütten, 47 Campingplätze. 128 Berge der Alpen sind Viertausender (Mont Blanc der höchste mit 4807), doch keiner in Deutschland. Der höchste Gipfel ist mit 2962 m die Zugspitze und den da befindlichen Gletschern. Die Erstbesteigung fand am 27. August 1820 durch Leutnant Joseph Naus statt. Nach 93 Jahren am gleichen Tag eroberten wir auch den Gipfel doch mit der Zahnradbahn. Diese ist eine der vier - Wendelstein,  Drachenfels, Zahnradbahn Stuttgart -, noch bestehenden Zahnradbahnen in Deutschland.

Der Traum von einigen Pionieren war die Zugspitze zugänglich für eine große Zahl von Wanderern zu machen.  Das Vorhaben begann 1928 mit Vorarbeiten  wie Vermessung des Gebietes, mehrere Hilfsseilbahnen mußten errichtet werden  für die bevorstehenden Arbeiten.  Am 1. April gleichen Jahres wurde das Konsortium gegründet das eine Bau- und Betriebsgenehmigung erzielte.  Der Endpunkt der Bahn war 350 m tiefer der Zugspitze  geplant. Auch wurde die ursprüngliche Spurenbreite von 750 auf 1000 mm erweitert. Das Vorhaben wurde in mehreren Etappen durchgeführt. Die Bahn geht von Garmisch-Partenkirchen aus bis zur Station Eibsee wo die Passagiere umsteigen in die Zahnradbahn deren Waggons von einer elektrischen Lokomotive gezogen werden. Erbaut wurde die Bahn zwischen 1928 – 1930 in drei Abschnitten. An den Abschnitt  zwischen Garmisch und Eibsee wurde erst 1929 geschritten. Das größte Problem ergab der Bau des Zugspitzentunnels von 4,2 km, vermittels der Bohrungen durch den Felsen. Der Vortrieb des Tunnels  wurde gleichzeitig von fünf Stellen angegangen. Am 8. Februar 1930 wurde dann der Durchbruch zum Schneeferner erzielt. Insgesamt 22 Millionen Reichsmark wurden in das Wunderwerk investiert, von dem man heute während der Fahrt auf den Bildschirmen in den Waggons Archivaufnahmen von den Arbeiten zu sehen bekommt. Überwältigend ist die Aussucht auf das Umfeld, auf den Eibsee.  Im Laufe der Jahre wurden weiter Eingriffe und besondere technische Ausstattungen vorgenommen. Der Tunnel ist mit Brandschutztoren ausgestattet um einen Kamineffekt  zu verhindern. Es gab auch Pannen, doch der schwerste Unfall ereignete sich  am 10. Juni 2000 im Katzstein-Tunnel. 

Mit zwei Bahnen kann bis zum Plateau gelangen.  Wie schon beschrieben mit der Zahnradbahn gezogen von  elektrischen Lokomotiven. In 70 Minuten gelangt man damit von Garmisch-Partenkirchen über Grainau bis auf das Zugspitzplatt auf 2600 m. Von da kann man die Gletscherbahn benutzen mit der man  in wenigen Minuten  zur Gipfelstation gelangt, und auch aus dem Aufzug eine wunderbare Aussicht auf die weiteren Gipfel, ins Tal, auf Gletscher hat. Da befindet sich einer der letzten Gletscher Deutschlands. Aber auch dieser ist von der weltweit verzeichneten Erwärmung in Gefahr.  Man spürt die Kühle die er ausströmt. Im Sommer finden Führungen zweimal täglich statt und dauern etwa 45 Minuten.

Für schwindelfreie Personen ist die moderne Seilbahn zu empfehlen die von der Station Eibsee auf  auf das Zugspitzplatt führt, und von da man in die Gletscherbahn umsteigen kann. In den jeweils zwei bodentief verglasten Großraumkabinen haben je 120 Personen Platz. Der Gesamthöhenunterschied beträgt 1945 m. Mit der Konstruktion des 127 m hohen Pfeilers, besitzt die Seilbahn  die weltweit höchste Stahlbaustütze, wie auch das längste freie Spannfeld. 

Auf der Dachterrasse wenn man  einen klaren Tag erlebt wie wir uns erfreuen konnten, genießt man  eine Fernsicht die  bis 250 km reicht. Es lohnt sich für die Fahrkarten zu investieren deren Preise bis zu 56 Euro  für beide Fahrten, 36,50 nur für eine Fahrt. Jugendliche  zwischen 16 – 18 Jahren , sowie auch Kinder  zwischen 6 – 15 Jahren  erfreuen sich weiterer Preisvergünstigungen. 

Die Rückfahrt mit der Zahnradbahn  die meist übervoll ist, erweist sich als gleiches unvergeßliches Erlebnis wobei man in der Eibstation wieder umsteigt und die Zugspitzbahn einen bis Garmisch bringt. Doch wir steigen an der Haltestelle Hammersbach aus, nur wenige Schritte von unserem Berghotel entfernt.