Bibliographische Übersicht zu über 60 Jahren Veröffentlichungen

Kürzlich erschienener Band als Rechenschaftsbericht des Historikers Gernot Nussbächer

Unermüdlich erweist sich weiterhin der Kronstädter Historiker Gernot Nussbächer, was seine Neuerscheinungen betrifft, was wir ihm auch weiterhin wünschen,  jetzt am Vorabend seines 78. Geburtstages, den er am 22. August hat. Kürzlich erschien im Kronstädter aldus Verlag die Bibliographie seiner Publikationen, die er innerhalb seiner über 60 Jahre durchgeführten Forschungstätigkeit in zahlreichen Büchern, Studien, Artikeln in Zeitungen, Rezensionen veröffentlichte.  Praktisch bietet die aufliegende Bibliographie eine komplette Übersicht seiner Veröffentlichungen  ausgehend von seinem ersten Beitrag der am 20. Juni 1957 in der „Volkszeitung“ unter dem Titel „Was die große Glocke erzählt“ erschienen ist und von ihm gezeichnet wurde. Die Zahl seiner bibliographischen Angaben geht bis auf die 1580  Veröffentlichung, die alle  in dem Band genannt werden. Praktisch handelt es sich dabei um eine ergänzte  Bibliographie des Bandes „In honorem Gernot Nussbächer“, der 2004  erschien. Die nächste Zeitspanne bis zum Jahr 2017 wurde bibliographisch  von Mihaela Lupu und Gernot Nussbächer erfasst.

Das positive Ergebnis der Zusammenfassung dieser beiden bibliographisch erfassten Arbeitsperioden lässt sich nun im aufliegenden Band einsehen. Allerdings sind auch diese nicht mehr voll der Aktualität entsprechend, da in der Zwischenzeit weitere Arbeiten des Historikers Gernot Nussbächer erschienen sind. Bernhard Heigl, der im Archiv der Kronstädter Honterusgemeinde arbeitet, hat die Indizes für diesen Band ausgearbeitet und die Korrektur durchgeführt.  Auch dieser Band konnte mit der finanziellen Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, vermittels des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und des Kronstädter Stadtforums erscheinen. Als Herausgeber der 225 Seiten umfassenden Bibliographie zeichnen der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, das Demokratische Forum der Deutschen in Kronstadt sowie Bernhard Heigl und Thomas Şindilariu. Damit hat auch der Kronstädter aldus Verlag einen neuen, soliden  Baustein seinen Aktivitäten hinzugefügt.

Eingeleitet wird der Band mit einem kurzen zweisprachigen,  deutsch und rumänischen Vorwort gezeichnet von Gernot Nussbächer. Diesem folgt ein Abkürzungsverzeichnis, dann die in chronologischer Reihe erfasste Bibliographie, die fast 200 Seiten zählt. Abschließend folgen Ortsnamen-, Personen-, deutsche und rumänische Sachindexe.
An Hand der bibliographischen Angaben ist auch praktisch die Entwicklung des Historikers zu verfolgen, seine besonderes fruchtbaren Schaffensperioden und der vielseitigen Thematik, der er sich widmete, nachzugehen. Interessant ist, dass der Beginn seiner publizistischen Tätigkeit in der „Volkszeitung“ wie verzeichnet erfolgte, dann durch sieben Artikel fortgesetzt wurde, die  er jeweils nur mit aufeinander folgenden Initialen seines Namens zeichnete.  Erst am 22. Mai 1958 zeichnete er dann mit dem vollen Namen, was er auch in der Ausgabe vom 5. Juni gleichen Jahres tat, allerdings mit dem Vermerk, Student Klausenburg.

Gernot Nussbächer wurde zu einem aktiven Mitarbeiter sämtlicher deutschsprachigen Publikationen des Landes. Aber auch die „Siebenbürgische  Zeitung“  und die „Neue Kronstädter Zeitung“ in München veröffentlichten Beiträge von ihm. Gefragt wurde seine Mitarbeit auch von den rumänischen und ungarischen Publikationen. Seine Honterus-Forschungen bieten die sichersten und genausten Angaben über Schaffen und Wirken des Reformators, Humanisten, Schulmannes von europäischen Format. Nussbächer sprach sich auch für ein Honterus-Gedenkhaus aus. Die Daten über erste urkundliche Erwähnungen von Ortschaften, Kirchenburgen und Gotteshäuser, die Angaben über die Beziehungen zu den rumänischen Fürstentümern,  über Pressegeschichte, der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien, die Beziehungen Martin Luthers zu Siebenbürgen sind nur einige Hinweise auf die Vielfalt der von ihm behandelten geschichtlichen Themen, die er durch seine Forschungen bestens fundieren konnte und im aufliegenden Band vermerkt wurden. Aber auch andere Themen, wie die erste Erwähnung der Schulerau, die in Kronstadt verzeichneten Erdbeben, der walachische Herzog aus dem Nibelungenlied, über das Rauchverbot in der Geschichte u.v.a. haben das besondere Interesse der Leser erweckt. Somit bietet die aufliegende Bibliographie zahlreiche Anhaltspunkte  von großem Interesse, denen man dann in den Arbeiten von Gernot Nussbächer nachgehen kann.