Feststimmung mit Gesang eingeleitet

Adventssingen mit Kronstädter Bachchor in Bodendorf

Der Kronstädter Bachchor unter der Leitung von Steffen Schlandt veranstaltet die nun schon traditionellen Gesangveranstaltungen in Kirchen der Repser und Fogarascher Gebiete.

Die Kirchenburg von Bodendorf erstrahlt in neuem Glanz. Am Sonntag fand da das Adventssingen unter großer Beteiligung statt.

Pfarrer Siegmar Schmidt dankte dem Gastchor für das schöne Adventssingen.

Der Kirchenkurator von Bodendorf, Helmuth Wagner, bewies sein organisatorisches Talent auch dieses Mal.
Fotos: Dieter Drotleff

Ausgehend von den kurzen Tagen und langen Nächte des Dezemberanfangs führten Pfarrer Siegmar Schmidt am ersten Sonntag im Advent in der Kirche  von Bodendorf die nach Monaten wieder voller Leben war, dazu in seiner  kurzen Andacht den Aufruf zu richten  aus dem langen Schlaf, dem geistlichen aber, zu erwachen da wir Weihnachten entgegen schreiten.

Die Geburt Jesus steht bevor und das bedeutet, nicht nur jeden Tag ein neues Fenster im Adventskalender zu öffnen, sondern auch geistig sich auf den Festtag vorzubereiten, da nicht nur viele Kerzen und Geschenke diesen gestalten sollen. In diesem Sinne kann auch das Adventssingen des Kronstädter Bachchores gewertet werden, dem sich in der frisch renovierten Kirche viele Gemeindeglieder aus dem Umfeld anschlossen. Unter Leitung von Steffen Schlandt erklangen mehrere Choräle und Kanons gesungen von dem Bachchor Kronstadt, der trotz der Kälte in dem Kirchenraum, die Herzen aller Anwesenden erwärmte. Zum Teil auch mit Instrumentalbegleitung, da die Bodendorfer Orgel nach ihrer Restaurierung sich nun in der Martinsberger Kirche von Kronstadt befindet. „Nun komm, der Heiden Heiland“, „Es kommt ein Schiff, geladen“, ein englisches Lied vom Engel, der die Botschaft bringt, „Der Engel Gabriel kam“ von Johannes Brahms, „Magnificat“ „Maria durch ein Dornwald ging“, „Mache dich auf und werde licht“, „Seht die gute Zeit ist“, „Wie soll ich dich empfangen“ wurden von dem kompakten, gut eingestimmten  Klangkörper mit Gefühl und Hingabe gesungen.

Seit dem August dieses Jahres als die Haferland-Kulturwoche im Repser Gebiet stattgefunden hat und die Kirche von Bodendorf in festlichem Rahmen eingeweiht worden war, ist diese nun erneut bis  auf den letzten Platz von Kirchengliedern, einschließlich anderer Konfessionen gefüllt worden. Ein Grund weshalb Pfarrer Siegmar Schmidt, der die insgesamt 14 Gemeinden der Repser Diaspora betreut, den liturgischen Teil zweisprachig, deutsch und rumänisch, hielt.

Die mit europäischen Mitteln erfolgte Restaurierung der Kirchenburg von Bodendorf wurde im Sommer erfolgreich abgeschlossen. Diese befindet sich in der Mitte der Ortschaft auf einem ebenen Gelände. Die dreischiffige Pfeilerarkadenbasilika  wurde laut Architekt Hermann Fabini  Ende des 13. Jahrhunderts gebaut und im Lauf der Jahrhunderte mehrere Male umgebaut. 1847 wurde der Turm in seiner heutigen neugotischen Form errichtet, 1805 war der klassizistische Altar  mit darüberstehender Orgel aufgestellt worden.

Die Kirche wird von einem Bering  mit Torturm umgeben. Weitere vier Türme stehen vor der 1,5 m breiten Ringmauer. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1337 in der Bodendorf als freie Königsbodengemeinde des Schäßburger Stuhls genannt wird. Erstmalig fällt der deutsche Name als „Budendorff“ 1452. Heute kann die Kirchenburg, die nahe der Nationalstraße liegt, die von Kronstadt nach Schäßburg führt, zu einem neuen touristischen Anziehungspunkt werden. Derartige geistliche Zusammenkünfte, wie auch das jetzige Adventssingen, bringen Leben und Zuversicht unter die Gemeindeglieder.

Ein besonderer Lob sollte an die Organisatoren gehen: Kurator Helmuth Wagner und  Familie Wallesch. Dabei muss auch hervorgehoben werden, dass das Adventssingen in Bodendorf  durch das Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt und durch die Kronstädter Honterusgemeinde unterstützt wurde, denen sowohl Pfarrer Siegmar Schmidt als auch der Leiter des Bachchores, Steffen Schlandt, dankten. Anschließend haben die Gastgeber die rund über 100 Gäste zu einem Imbiss ins Pfarrhaus zu heißem Tee, Kaffee, Schnaps aus der Eigenproduktion des Kurators, mit Fettbrot und Nusskuchen eingeladen.

 Auch im ehemaligen Pfarrhaus wird man Zeuge des Einsatzes dieser fleißigen Menschen, obwohl die hiesige Gemeinschaft nur noch zehn Gemeindeglieder umfasst. Nachdem dort drei Jahre die Bauarbeiter gehaust hatten, die an der Kirchenburg gearbeitet hatten wobei sie einen unbeschreiblichen Schmutz hinterließen, musste vieles wieder in Ordnung gebracht und die Räume ausgemalt werden. Kurator Wagner, der Schreiner von Beruf ist und eine eigene Werkstätte betreibt, reparierte Fenster- und Türstöcke und fertigte das neue Tor zum Anwesen an. Auch mit Hilfe der Nowero Stiftung von Reps, deren Vorsitzender Dipl.- Ing. Karl Hellwig ist, konnte die Renovierung des Pfarrhauses erfolgen, dessen Innenräume  jetzt in neuem Glanz erstrahlen. Auch in Bodendorf erlebt man somit ein Beispiel des Gemeinschaftslebens, des Zusammenwirkens, wobei derartige Veranstaltungen, wie auch das jetzige Adventssingen Mut zum Weitermachen geben.