Mit Spaß und Freude dabei sein

Burzenländer Chortreffen in Zeiden

Klaus-Dieter Untch dirigiert die Chöre Zeiden, Heldsdorf und Bukarest.

Lieder gesungen in sächsischer Tracht: der Petersberger Kirchenchor.

Zum ersten Mal trat im Rahmen des Chortreffens die Zeidner Flötengruppe auf.
Fotos: Noémi Tudor (ProCodlea)

Chorarbeit hat vor allem etwas mit Begeisterung, Freude und Neubelebung am gemeinsamen Singen zu tun. Alljährlich gibt es in der siebenbürgischen Kirchenmusikszene verschiedene Veranstaltungen, wo diese Arbeit einzelner Chöre in Konzerten dargeboten wird. Doch besonders bei einem Chortreffen bietet sich die Möglichkeit für kleinere Chöre, Gesangsfreude und Begeisterung  in einer großen singenden Gemeinschaft zu teilen. In diesem Sinne fand am sonnigen Samstag des 5. Mai in Zeiden das traditionelle Burzenländer Chortreffen statt.

Als Vorgeschichte dazu muss allerdings erwähnt werden, dass in den vergangen Jahren diese Tradition sich auch über die Grenzen des Burzenlandes hinaus, zu einem Chortreffen der evangelischen Kirchenchöre aus  Siebenbürgen entwickelte und etablierte. Organisatoren, Veranstalter und Gastgeber setzen stets neue Maßstäbe um solch eine Veranstaltung zu einem ultimativen Chorschauplatz zu gestalten.

Bei aller Freude, Begeisterung und sehr guter Organisation der letzten Chortreffen, entstanden auch neue, kräftezehrende Belastungsgrenzen, was die Anzahl der Teilnehmer, Kosten und Dauer der Veranstaltung anbelangte.  Deshalb der Wunsch, das diesjährige Chortreffen in einer reduzierten Form mit Chören aus dem Burzenland zu gestalten. Nach dem Motto: etwas lockerer angehen, einfach mit Spaß und Freude dabei sein. Unkompliziert und ohne großen Aufwand erlebte somit das Burzenländer Chortreffen in Zeiden eine neue Auflage.

Unter der freundlichen Bedienung der  Zeidner Jugendgruppe gab es zunächst in der Kirchenburg einen Empfang mit Kaffee und Wolkendorfer Baumstriezel. Nach dem Glockengeläute und dem Orgelvorspiel an der Prause-Orgel, präsentierte das Canzonetta-Ensemble aus Kronstadt unter der Leitung von Ingeborg Acker in gewohnter peppiger Manier ein Kontrastprogramm zwischen Altmeister Buxtehude und jugendfreundlichen Klängen der Neuzeit aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“.

 Beim zeitgenössischen Osterkanon „Christ ist erstanden“ von Urs Schweizer, bewies der Fogarascher Kirchenchor unter der Leitung von Christiane Neubert Experimentierfreude: der Chor stellte sich in vier verschiedenen Ecken des Kirchenraumes auf.

Für die Zuhörer, welche sich dazwischen befanden, entstand während des Gesangs ein ungewohnter, beeindruckender Stereo-Effekt. Der Honigberger Kirchenchor unter der Leitung von Diana Bâldea überzeugte mit einem buntem Strauß weltlicher Lieder, durch Klangfrische und Gesangfreude. Einen Kontrast dazu boten mit besinnlicher Chormusik die vereinten Chöre aus Heldsdorf, Zeiden und Bukarest, feinfühlig dirigiert von Vlad Năstase.
Es wurden aber auch gemeinsame Lieder gesungen. Die Teilnehmer der  Chöre, aufgeteilt auf einzelne Singstimmen, nahmen im Kirchenraum Platz.

Das gemeinsame Singen wurde somit erleichtert und die verschiedenen Chorleiter konnten zunächst interaktiv mit den einzelnen Stimmen, jeweils die Bausteine der Chorsätze durchproben. Zum ersten Mal in einem Chortreffen trat die neue Zeidner Flötengruppe unter der Leitung von Klaus-Dieter Untch auf. Mit stimmungsvollen Choralvariationen entwickelte das Ensemble, in der günstigen Akustik unter dem gotischen Gewölbe des Chorraumes, eine in sich geschlossene, tragende Klangfläche.

Eine besondere optische Erscheinung, wie bei jedem Chortreffen der letzten Jahre, bot auch diesmal der Kirchenchor aus Petersberg in sächsischer Tracht. Der Chor übernahm den liturgischen Gebetsteil mit einem gesungenen „Vaterunser“. Im gemeinsamen Gesang des bekannten Praetorius-Satzes „Da pacem Domine“ wurde das Programm abgeschlossen. Auch dieses Chortreffen bot die Gelegenheit, dass einzelne Chöre ihre Gesangskunst präsentieren und die tolle Atmosphäre des Miteinanders genießen. Somit konnte in Zeiden  die schöne Tradition eines Chortreffens fortgesetzt und erhalten werden.

Anschließend gab es ein gemeinsames Mittagsessen im neu eingerichteten Restaurant „Cetate“.  Die Unkosten wurden von Spenden seitens der beteiligten Chöre, der Zeidner Kirchengemeinde sowie der Zeidner Apotheke „Imunofarm“ getragen. Dafür sei ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Desgleichen gilt der Dank an alle Kräfte, die zur Gestaltung und gutem Gelingen des Chortreffens beigetragen haben:  Teilnehmer, Chorleiter, Helfer und Unterstützer.