Rund 1300 Schüler lernen im neuen Schuljahr am Honteruslyzeum

Im neuen Schuljahr gibt es am Honteruslyzeum eine zusätzliche erste Klasse. Damit komme man dem steigenden Interesse der Eltern für einen deutschsprachigen Unterricht ihrer Kinder entgegen, sagte der Direktor des Honteruslyzeums Helmut Wagner, auf einer Pressekonferenz beim Sitz des Kronstädter Forums. Fünf erste Klassen entsprechen auch der steigenden Zahl von Kindern, die in Kronstädter deutsche Kindergärten eingeschrieben sind. Zurzeit liegt der Prozentsatz der Schüler am Honteruslyzeum, die zumindest einen deutschstämmigen Elternteil haben (zusammen mit jenen Schülern die in Deutschland ihren Schulunterricht begonnen haben und ihn nun in Kronstadt fortsetzen) bei sieben bis acht Prozent.

Am Honteruslyzeum gibt es im laufenden Schuljahr 17 Grundschulklassen, 16 Klassen im Gymnasium (Klassen V-VIII) und 16 Lyzeumsklassen. Insgesamt lernen da rund 1300 Schüler die von circa 60 Lehrkräften unterrichtet werden. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich dabei um Fachlehrer die auf Deutsch unterrichten. Das neue Schuljahr wurde, was die Räumlichkeiten und die Ausstattung betrifft, vor allem aus eigenen Mitteln entsprechend vorbereitet, sagte Direktor Wagner. Die praktisch 100-prozentige Bestehungsquote der Abitur-Prüfung belege den guten Ruf, dessen sich diese Schulanstalt in Kronstadt erfreut.

Unterstützung für den deutschsprachigen Unterricht im Kreis Kronstadt und seinen eventuellen Ausbau sowie die Sicherung einer entsprechenden Qualität durch Fortbildungsmaßnahmen der Lehrkräfte sind die Hauptaufgaben die auf die neue Fachinspektorin, Deutschlehrerin Gabriela Adam, zukommen. Sie ersetzt in diesem Amt Georgeta Ţoţea, die in Rente ging, wird aber weiterhin mit halber Lehrnorm am Honteruslyzeum Deutsch als Muttersprache unterrichten.

Frau Adam wurde den Journalisten vom Vorsitzenden des Kronstädter Kreisforums Wolfgang Wittstock vorgestellt. Vorläufig sei ein guter Schulstart wichtig, sagte Adam für die „Karpatenrundschau“. Eventuelle auftretende Probleme müssten deshalb schnell gelöst werden. Ansonsten werde sie sich für eine gute Mitarbeit mit allen Kollegen und Kolleginnen die Deutsch als Muttersprache oder als Fremdsprache unterrichten, bemühen, sagte Fachinspektorin Adam.

Sie setzt bei ihren Kollegen auch auf jenen „Kern an Idealismus“, den sie, nach 22-jähriger Unterrichtstätigkeit beibehalten hat. „Lehrer sein ist ein Beruf den man sich wählt, nicht unbedingt um steinreich zu werden, sondern weil man es gerne macht. Und wenn man es gerne macht und mit Leib und Seele dabei ist, müsste es ja funktionieren“, sagt die neue Kronstädter Deutsch-Fachinspektorin.

Mathelehrer Hans Wilk, der beim Kreisforum für Unterrichtsfragen zuständig ist, wies darauf hin, dass die Sicherung von gut ausgebildeten deutschsprachigen Fachlehrern die Grundvoraussetzung bleibt, um von einer Zukunft der deutschen Schulen zu sprechen. Seiner Meinung nach müsse man in den letzten Jahren eine verminderte deutsche Sprachkompetenz bei den Schülern und sogar unter den Lehrkräften feststellen.

Bei der Pressekonferenz stellte Wolfgang Wittstock ausführlich das Programm des 21. Sachsentreffens von Samstag und andere damit verbundenen Veranstaltungen vor; der Historiker und Sekretär der Rumänien-Filiale des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (ASLK), Thomas [indilariu, sprach über die für den 15. und 16. September im Kulturzentrum „Redoute“ angesetzte ASLK-Arbeitstagung.