SPORTECHO: ASA Neumarkt verschenkt den Titel

FC Kronstadt ist nach acht Jahren wieder abgestiegen. So endet aus Kronstädter Sicht sehr traurig eine Meisterschaft, die als einmalig betrachtet werden kann. Mit den Kronstädtern mitabgestiegen sind  Gaz Metan Mediasch, „U' Klausenburg, Rapid, Oţelul Galaţi und Ceahlăul Piatra Neamţ. Hinzu gefügt werden muss aber, dass der endgültige Beschluss, die offizielle Anerkennung der Meisterschaftswertung, noch aussteht.
Zu den organisatorischen Kuriositäten der ersten rumänischen Liga gehört zum Beispiel die Tatsache, dass in der Ortschaft Chiajna neben Bukarest auf einem künstlichen Rasen gleich zwei Vereine ihre Heimspiele austragen: Concordia Chiajna und Viitorul, zunächst in Konstanza angemeldet, nachher als Viitorul Voluntari geführt. Voluntari ist eine Stadt im Umfeld von Bukarest.

Mehrere Vereine meldeten Insolvenz an unter ihnen auch Kronstadt und Dinamo Bukarest. Das zeigt wie unseriös die Lizenzvergabe vorgenommen wurde. Klubs heuerten Spieler an, obwohl sie wussten, dass sie deren Gehälter nicht pünktlich auszahlen können. Der einfachste Schritt war, in Insolvenz zu gehen und so, vorläufig, Zahlungen aufzuschieben. Die Kehrseite der Medaille ist, dass solche Vereine in den europäischen Wettbewerben (Champions League und Europe League) nicht zugelassen werden. So kommt es, dass FC Boto{ani vom achten Platz aus, in die Qualifikationsspiele der Europe-League startet.

Meister Steaua musste buchstäblich bis zur letzten Minute um den Titel zittern. In Jassy konnten sie nur ein torloses Unentschieden gegen die sorglosen Platzherren erkämpfen, die aber nach der Hinrunde als fast sichere Abstiegskandidaten galten. ASA Neumarkt legte zwar eine beeindruckende Rückrunde hin, verlor aber am Ende die alles entscheidenden Spiele gegen Astra Giurgiu (auswärts) und Oţelul (zuhause). Vor allem im letzten Heimspiel versagten die Neumarkter und konnten den zeitweiligen 1:0-Vorsprung nicht über die Runden bringen, was ihnen den ersten Landestitel in der Vereinsgeschichte gebracht hätte. Wer weiß, ob und wann diese Provinzstadt nochmals so eine Chance erhält? Vorläufig machen sie aber in den Champions-League-Vorrundenspielen mit.

Steaua hat alles gewonnen: Titel, Landespokal und Ligapokal. Trotzdem: das Spiel dieser Mannschaft konnte nicht überzeugen. Trainer Gâlcă muss gehen, obwohl er gern geblieben wäre. Für ihn kommt der Ex-Steaua-Kapitän Mirel Rădoi – ein Lieblingsspieler von Vereinsboss Gigi Becali, aber ein Anfänger in Sachen Trainerjob. Becali versucht auch auf diese Weise eine Versöhnung mit dem harten Kern der Steaua-Fans. Spieler werden wieder verkauft, z.B. Torwart Arlauskis, Prepeliţă, Latovlevici, Tănase. Dafür sollen Neueinkäufe nach Becalis Art („Ich kaufe das Beste aus dem rumänischen Fußball zusammen“) getätigt werden.