WANDERN: Die Almascher Höhle

Der Eingang zur Almascher Höhle

Über eine Hängebrücke wird der Vârghiş-Bach überquert.

Erste Spuren von Schnee und Eis in der Klamm
Fotos: Ralf Sudrigian

Die Almascher Höhle in der Vârghiş-Klamm ist auch unter dem rumänischen Namen „Peştera mare de la Mereşti“ bekannt, wie auch, in ungarischen Kreisen, unter der neueren Bezeichnung „Orban Balász“ zu Ehren des bedeutendsten ungarischen Forschers des Szeklerlandes (1829 -1890). Für die Siebenbürger Sachsen hat sie eine zusätzliche Bedeutung, da laut mancher Variante der bekannten Sage über den Rattenfänger in Hameln, die Vorfahren der Sachsen, die aus Hameln entführten Kinder, in dieser Höhle wieder ans Tageslicht kamen.

Der Weg bis zur Höhle selbst ist recht lang. Von Baraolt geht es weiter auf der Straße, die nach Odorheiul Secuiesc führt durch die Ortschaften Tălişoara/Olasztelek und Vârghiş/Vargyas. Aus Vârghiş zweigt ein Forstweg ab der nach rund 15 Kilometern uns in die Nähe der Vârghiş-Klamm bringt. Die Straße ist nicht im besten Zustand, so dass sie eher für einen Geländewagen, einen Traktor oder einen Pferdewagen gedacht ist.

Auch der Weg durch die wilde und weniger von Touristen besuchte Klamm hat zwei-drei Stellen, die für ungeübte Wanderer vielleicht schwieriger sein könnten – vor allem eine Hängebrücke mit eingefrorenen und somit glitschigen Querbrettern. Die Höhle selbst liegt rund 30-40 Minuten entfernt von dem Ort, wo wir die Forststraße verlassen haben. Zu ihr führt ein mit blauem Kreuz markierter Weg der zwei- oder dreimal den Vârghiş-Bach überquert.

Die Klamm durch die der Bach führt, ist zurecht Teil eines Naturschutzgebietes und beherbergt eine Vielzahl (125) von kleineren aber auch größeren Höhlen. Verwaltet wird die Höhle von dem Verein „Lumea pierdută“ aus Baraolt. Wer einen kompletten Rundgang (rund 1,5 km lang) durch die Höhle machen will, müsste über diesen Verein die Verbindung mit einem Führer aufnehmen.

Die Höhle selbst stellt in den drei-vier Räumen, die in der Regel von den Besuchern begangen werden, nichts Außergewöhnliches dar. Stalagmiten und Stalaktiten sind da nicht (mehr) vorhanden und auch die Fledermäuse haben sich wohl mehr ins Innere der Höhle zurückgezogen.

Aber nicht nur für jene die Höhlen erkunden, ist die Vârghiş-Klamm interessant. Die vier Kilometer durchs enge, schattige Tal, wo die Sonne nur wenige Stunden am Tag richtig zu sehen ist, mit dem wilden Wasser und den Brücken sind eine Sehenswürdigkeit für sich.