WANDERN: Die Fogarascher Berge

Zwei der beliebtesten Wanderziele im Fogarascher Gebirge: der Bulea/Bâlea-See…

und der gleichnamige Wasserfall.
Fotos: karpaten-offroad.de

Sie gehören zu den bekanntesten und beliebtesten rumänischen Wandergebieten und das nicht nur seit einigen Jahrzehnten, sondern schon seit den alten „SKV-Zeiten“. Die Fogarascher Berge, die höchsten der rumänischen Karpaten (Moldoveanu-Gipfel – 2544 m), haben einen 50 km langen Hauptkamm mit acht Gipfeln die über 2500 m hoch sind und über 50 Gletscherseen. Zum größten und bekanntesten  –  Bulea/Bâlea-See (4,6 ha) –  kann man heute auch sehr bequem mit dem Auto auf der in den frühen 70er Jahren gebauten Transfăgărăşan-Hochstraße gelangen oder mit der  Seilbahn ab dem Bulea-Wasserfall,  auch er eine Sehenswürdigkeit für sich.

Der Jahresdurchschnittswert der Lufttemperatur im Hochgebirge (über 2000 m)  liegt bei minus 2 Grad Celsius –  kein Wunder,  dass da die häufigsten Lawinenabgänge und leider auch die meisten Lawinenopfer verzeichnet werden.

Obwohl die siebenbürgische Nordseite steilere Täler als die Südseite aufweist,  war sie lange  Zeit die touristisch besser erschlossene Seite. In den letzten Jahren sind auf der Südseite neue Wanderwege markiert worden. Leider sind nach 1989 drei Schutzhütten (Sâmbăta, Arpaşund Urlea) abgebrannt oder aufgegeben worden. Dafür entstehen zahlreiche Gasthäuser und sogar Hotels im Talgebiet, die auch mehr Gäste als die älteren echten Berghütten (Turnuri, Podragu, Bărcaciu,  Negoiu,  Sâmbăta) verzeichnen.

Die bei aldus, Kronstadt, für 19 Lei erhältliche Wanderkarte (Dimap-               Verlag, 2.  Auflage, 2007, Maßstab  1:60.000) stellt 16 markierte Wandertrassen  der Nordseite und 14 der Südseite vor,  sowie eine Liste der  Unterkunftsmöglichkeiten und der acht Notunterkünfte. Die Kammwanderung auf dem mit rotem Band markierten Weg ist auf sechs Tages-Teilstrecken aufgegliedert: Corbului-Sattel – Scării-Sattel; Scării – Călţun-See; Călţun-See – Portiţa Arpaşului; Portiţa  Arpaşului-Tor  – Portiţa Viştea; Portiţa Viştea –  Curmătura Zârnei; Curmătura Zârnei – Plaiul Foii. 

Interessant sind  manche heute praktisch vergessene alte deutsche Ortsbezeichnungen der Karte (bei deren Erstellung auch der Hermannstädter Reinhold Gutt mitgewirkt hat), z.B.  Streschen für Cârţişoara, Frauendorf für Breaza, Danndorf für Dejani, Ober-Bornbach für Porumbacu de Sus.