WANDERN: Zum Gipfel Harghita-Mădăraş (II)

Eine farbige Panorama-Tafel gibt am Gipfel Auskunft über die fernen Berge.

Der Traktor erweist sich als zuverlässiges Beförderungsmittel bis nahe zum Gipfel.

Auch nach … Las Vegas kann man, rund 2900 Stunden, wandern.
Fotos: Ralf Sudrigian

Vom Gipfel soll man einen fantastischen Rundblick haben. Vorausgesetzt, das Wetter ist gut und die Sicht klar. Das ist diesmal leider nicht der Fall. Es beginnt zu regnen, in der Ferne donnert und blitzt es ständig. Einzelne Ortschaften erkennt man in den weiten Senken, weil die Sonne die Wolkenmauer stellenweise durchbricht. So bewundern wir die schönen halbkreisförmigen Panorama-Tafeln, gegen Norden und Süden ausgerichtet und auf einer rund einen Meter hohen Steinmauer angebracht. Von da kann man im Süden Ciucaş, Bucegi, Hohenstein, Schuler und Königstein erkennen.

Weiter westwärts zeigen sich die Fogarascher Berge und der Parâng und angeblich auch die Ausläufer der Westkarpaten. Auf der anderen Seite (Norden und Osten) kann man den Ceahlău erkennen, die Călimani-Gebirge, der näher liegende Hăşmaş und die leicht erkennbare Piatra Singuratică. Auch allein für so eine Aussicht lohnt es sich, bis hierher zu steigen. Gyönyörü, wunderbar! Am nächsten Tag wäre ich gern wieder hergekommen, nach der Übernachtung in der Mădăraş-Hütte, die eine knappe halbe Stunde unterhalb des Gipfels gelegen ist.

Leider war das nicht möglich – die Hütte ist nämlich geschlossen und soll nur während des Wochenendes in Betrieb sein. Jetzt, kurz vor den Sommerferien sind nur teure Pensionen offen. Die meisten oben angetroffenen Wanderer waren auf Traktoranhängern aus Vlăhiţa oder Izvoare auf den Forststraßen heraufgefahren worden. Der vorgezogene Rückweg führt nun wieder ostwärts ins Ciuc-Gebiet, aber auf einem anderen Weg, (ebenfalls spärlich) mit dem blauen Kreuz markiert, der als Endpunkt das Dorf Racu/Csikrákos hat. Auf einem breiten Weg geht es bergab.

Probleme gibt es eher an Kreuzungen, wo man nicht weiß: Geht es nun links oder rechts weiter? Die Wege im Harghita-Gebirge weisen keine besondere Schwierigkeiten auf, aber man muss berücksichtigen, dass sie recht lang sind. Bei ungünstigem Wetter (und sonnige Tage scheinen da die Ausnahme zu sein) wird die Orientierung schwierig. Das kühlere Klima im Osten des Massivs erklärt auch die Abwesenheit von Laubwälder – selbst am Bergfuß wachsen ausschließlich Nadelholzwälder. Harghita hat viel zu bieten; der Höhepunkt bleibt aber der Mădăraş-Gipfel zu dem man via Vlăhiţa oder Izvoare relativ leicht anreisen kann. Nicht zu vergessen, da gibt es auch ein gutes Skigebiet.